Arlo McKinley - Die Midwestern
Rezension
Das neue, zweite Album (und Debütalbum als Solokünstler) von Cincinnati Country Singer/Songwriter Arlo McKinley. Arlo McKinley, der aus der eklektischen Musikszene Cincinnatis kommt, die unter anderem The National, Walk the Moon und Bootsy Collins hervorgebracht hat, hat seine Lieder im Blut von Street Soul, Country, Punk und Gospel gewaschen. Gefüllt mit dem Gewicht, der Ehrlichkeit und der düsteren Hoffnung des Stadtlebens im Rostgürtel, rollte McKinley flussabwärts nach Memphis ins Sun Studio, wo der Grammy-gekrönte Produzent Matt Ross-Spang, die All-Star-Band eines "Working Man" versammelte, um McKinleys Oh Boy Records-Debüt "Die Midwestern" aufzunehmen. Die 10 Songs bluten Wahrheit und Emotionen aus einem Herzen, das von wilden Nächten geprägt und durch die Geständnisse am Sonntagmorgen erlöst wurde. "She’s Always Around", "Suicidal Saturday Night", "Bag of Pills" und "Ghost" - ein Lied, das er auf dem Parkplatz eines Bestattungsinstituts schrieb, nachdem er den Sarg seines besten Freundes getragen hat - sind alles Lieder, die im Musikschlüssel des Lebens geschnitzt sind. Gefüllt mit einem harten Geist, der dem verstorbenen, großartigen Johnny Paycheck ähnelt, macht McKinley sich einen Namen - demütig stapelt er Haufen gefühlvoller akustischer Lieder die so sehr gut wie weh tun.
20er, das letzte Signing von John Prine auf seinem Oh Boy-Label vor seinem Tod, und er war von diesem Singer-Songwriter-Debutanten (in relativ reifem Alter) aus Ohio wohl ziemlich begeistert. Ein Werk von ganz hervorragender Qualität, wobei die begleitende Memphis-Crew (u.a. Ken Coomer/Uncle Tupelo/Wilco, Koryphäe Will Sexton, Rick Steff/u.a. Dexy´s Midnight Runners, Cat Power, Jessie Munson/von Rawlings über Lauderdale bis Solomon Burke) einiges dazu beiträgt; dazu gehören diverse extrem effektive pointierte (tolle) Gitarrensounds und generell ebensolche Arrangements (ohne zu viel Aufwand aber optimal eingesetzte Saiten, Tasten und z.T. Streicher). Das Album bewegt sich (oft deep Southern-geprägt!) zwischen einer Art saftigem Country-Soul, multipel rootsigem Heartland Rock, Americana-Tendenz, Folk-Schwerpunkt, auch massiv traditionell angelehntem ziemlich purem Country, mal eine kleine Prise Gospel. Mit einem sehr hohen Balladenanteil! Auf süffige kraftvolle Art vorwiegend (ohne zu übertreiben), zwischendurch aber auch mal ganz zart oder extrem langsam/leicht elegisch. Gespickt mit ein paar noch einmal herausragenden Songs: Bag Of Pills (dramatisch, absolut packend!), Suicidal Saturday Night (melodisch klasse, wie freilich auch andere Stücke), Once Again. Der renommierte Grammy-prämierte Matt Ross-Spang produzierte. Sehr zu empfehlen. (dvd)
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Herstellerinformationen
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33 Music Sq W.
Nashville, TN 37203
USA
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Germany
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