Allman Betts Band - Down To The River
Rezension
Wenn sich die Söhne dreier Allman Brothers Gründungsmitglieder zusammen tun, dann ist das schon was Besonderes. Der Altfan geht da sicher mit hoher Erwartungshaltung ran, dem sei aber vorab gesagt, dass den Jungs zwar ein feines Southern Rock Album gelungen ist, sie aber die Wucht und Klasse der frühen Brothers nicht erreichen.
Devon Allman ist ein charismatischer Sänger und live in der Blues Garage wusste er im 2. Teil der Show auch als Leadgitarrist zu begeistern. Duane Betts mit Schnorres und Hut sieht seinem Alten wie aus dem Gesicht geschnitten, spielt eine heisse Gitarre und singt einige Stücke mit ähnlicher Knödelstimme wie sein Erzeuger. Berry Oakley Jr. erweist sich als versierter Bassist, der mit zwei Drummern für ordentlich Wumms von hinten sorgt. Auf der Platte bedient Chuck Leavell die Tasten, live hatten sie John Ginty (u.a. ex-Neal Casal) mit an Bord. John Stachela rundet das Septett an der Slidegitarre perfekt ab.
Live verwöhnen sie ihre Fans mit einigen Allman Brothers Tunes, auf Platte servieren sie durchweg Eigenes. Zugegeben, ich habe etwas gebraucht, hohe Erwartungen usw., aber nachdem ich diese grundsymphatische Truppe live gesehen habe, gefällt mir das Album bei jedem Durchlauf etwas besser.
Sie legen gleich mit All Night, Shinin' und Try drei Rocker vor, werden dann im Titelsong midtempo-balladig, später dann ausufernd jammend, teilakustisch und mit Tom Petty's Southern Accents, welches Devon nur von Piano und Slide begleitet singt, dann mal ganz ruhig.
Fazit: sollte alte Southern Rock Fans zufrieden stellen. Songwriting und musikalische Umsetzung (natürlich reichlich Gitarren) sind durchweg auf hohem Niveau. Und wenn sie wieder auf Tour kommen unbedingt hingehen. (rh)