Long - American Primitive
Rezension
Walkabouts Mastermind Chris Eckman und der Wiener Downbeat Grandseigneur Rupert Huber (Tosca) mit einer einmaligen Kollaboration, die großartiges Songwrotertum und Edel-Electronica zu wundervollen Songs vereint.
Hinter dem etwas eigenwilligen Projektnamen versteckt sich eine ungewöhnliche Musikerkombination: Rupert Huber, seines Zeichens Tastentüftler beim Kruder & Dorfmeister Ableger Tosca, hat mit Chris Eckmann, Walkabouts Kopf und Glitterhouse Urgestein in mehrjähriger Arbeit die zehn Tracks ausgeheckt, die nun das Debüt American Primitive bilden. Kenner wissen natürlich, das Eckman mal bei Tosca Gastsänger war und die Verbindung auch gerade wegen der relativen räumlichen Nähe von Ljubljana und Wien nie abriss.Keine künstlerischen Antipoden also, sondern zwei gestandene Musiker, die bisher unterschiedliches Holz geschnitzt haben. Dass American Primitive so klingt, wie es klingt, muss niemanden überraschen – stilistisch gesehen. Die kreativen Quellen fließen ineinander, vermengen sich, fließen als Einheit weiter. Verblüffend ist die Selbstverständlichkeit, mit der die gleichberechtigte Zusammenführung gelingt. Nichts klumpt, nichts stösst sich ab, nichts läuft über. Das ist genauso guter elektrifizierter Country/Folk wie auf traditionelles Songwriting gebürstete Elektronik. Da Chris Eckman hier der Sänger ist, rückt das Werk vielleicht etwas mehr in seine Richtung, aber Kracher wie das Titelstück (bloody murder!) oder Land Of The Lost hatte er letztens für keins seiner vielen Projekte in Petto. Wer sich nach den dubbigen Soundscapes von Tosca sehnt, der kann sich an Instrumentals wie Longitude Zero und Stockerau erfreuen. Dann malen sie mit Shoot Your Dog oder Run Of Days gute Einfälle zu vollwertien Songs aus, denen volle Aufmerksamkeit gebührt. Mit seiner stilistischen Vielfältigkeit, die nie erzwungen wirkt, lässt American Primitive Grenzen schmelzen, anstatt sie zu sprengen. Kommt im Digipak mit Textbooklet. (rh)„...lassen dabei ein Album von ungeahnter Größe entstehen. So Folk wie Elektronik, so spannend wie eigen. Irre.“ (Guitar)
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