Hobotalk: Alone Again Or - Hilfe
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Hobotalk - Alone Again Or

Cover von Alone Again Or
Hobotalk
Alone Again Or

Label Glitterhouse Records
Erstveröffentlichung 12.09.2008
Format CD
Lieferzeit 1 – 8 Werktage
Preis 6,75 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Als Neal Casal vor Jahren mal ein Album mit 34 Minuten Musik ablieferte und ich mich daraufhin beschwerte, schickte er mir eine Liste mit klassischen Alben, die 17 Minuten oder weniger pro Albumseite hatten – von Apostrophe bis Exodus. Und das hat mich überzeugt, denn schließlich hat es uns damals als Statement gereicht. Hatte man mehr zu sagen, machte man eine Doppel-LP. Erst zu CD-Zeiten verlangte man von den Künstlern, ständig Doppelalbum abzuliefern, schließlich war ja reichlich Platz auf dem Silberling.
Auch Alone Again Or ist 34 Minuten lang. Anfangs war ich irritiert, aber dann mußte ich an Neal Casal’s Liste denken und nach dem ersten Durchlauf des neuen Hobotalk Albums war klar: 12 Songs. Zudem unterteilt in Seite A (The Electric Night) und Seite B (The Acoustic Morn). Zeit spielt hier keine Rolle. Das ist ein Album aus der Zeit vor Bits und Bites. Ein komplettes Statement. And: I love it.
Und welch ein Wunderwerk ist es geworden. Seit dem ersten Album bin ich Fan von Marc Pilley und seiner Band und es war ein Traum wurde wahr, als ich den Mann mit dem sanften Schmelz in der Stimme endlich für Glitterhouse gewinnen durfte. Notes On Sunset und Homesick For Nowhere waren die beiden Vorgänger, wunderschöne, klassische Songwriter Platten zwischen Tim Buckley, John Martyn und Tim Hardin.
Und jetzt Alone Again Or, benannt nach einem Song auf dem epochalen Forever Changes Album von Love. Und es scheint, als hätte er eine Plattensammlung mit obskuren Bands aus den späten 60ern/frühen 70ern geschenkt bekommen. Ihr wisst schon, diese Platten auf Elektra und Columbia, die man sich kaufte, weil die Helden gerade keine neue draussen hatten. Und was waren da für Schätze drunter...
Das süßliche, tränenreiche ist aus Marc Pilley’s Musik fast verschwunden. Natürlich hat sich die Stimme nicht verändert, aber die Songs (und was sind das für Songs...) sind nicht mehr so lieblich. Sondern gegen den Strich gebürtstet und überraschen durch Ecken und Kanten, unerwartete Wendungen, heftigere Gitarren und sehr abgefahrene Arrangements. Erst auf der The Acoustic Morn Seite kehrt der alte Pilley stückweise zurück.
Ich sitze hier und muß lächeln. Alone Again Or ist schlichtweg ein großer Schritt vorwärts. Eine Platte, die nie ganz weit vom Player weg sein wird. „Think Buffalo Springfield jammin with Beefheart and The Doors…” sagte Marc Pilley selber über seine Platte. Dem ist nichts hinzuzufügen. (rh)

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