Adrian Younge - Adrian Younge presents Linear Labs: Sao Paulo
Rezension
Zwar habe ich längst den Überblick bei Adrian Younges überbordendem Oeuvre - vor allem auf seinem Jazz Is Dead-Label verloren. Aber was ich höre, finde ich immer ebenso erstaunlich wie toll. Auf dieser neuen Compilation geht es um Songs aus einer Reihe von kommenden Alben, die Younge für sein anderes Label Linear Labs produziert hat daher auch der kontrastreiche Input. Dass im Albumtitel Sao Paolo hervorgehoben wird, ist ziemliche Willkür, denn eigentlich höre ich nur zwei Nummern mit Brasilienbezug was aber kaum stört, denn die illustre Gästeschar aus aller Welt sorgt für Global Beats (und mehr!) vom Feinsten.
Es beginnt mit einer sanften Reminiszenz an die psychedelischen Frühsiebziger in Brasilien, geisterhaft verwoben werden Tropicalia und Ennio Morricone zu rudimentärem HipHop-Beat. Wow, so darf es gerne weitergehen. Tut es, allerdings mit psychedelischem Soul und dem smoothen Rhyme von Snoop Dogg zu cleveren Beats und delirierenden Streichern nochmal wow, der Brasilienbezug wurde allerdings komplett aufgegeben. Younges Solonummer mit dem bezeichnenden Titel „Fire In The Disco“ ohne Gäste ist knackiger Discofunk und Afrobeat, feurig brodelnd und extrem hypnotisch. Weiter geht es mit der nicht unbedingt naheliegenden Glitterbeat-Künstlerin Liraz, die ihre israelisch-iranische Herkunft von Younge in opulente Streicher-Arrangements packen lässt, was wirklich außergewöhnlich klingt. Es folgt ein Duett mit der brasilianische Schauspielerin und Sängerin Samantha Schmütz, eher oldschoolig und milde psychedelisch nach späten 60ern klingend. Mit der in London lebenden französischen Jazzsängerin ALA.NI steuert Younge in Richtung Acid Jazz und Club Soul der 90er, im Duett mit Soulvoice Bilal eher zur US-Westküste und hippieseligem Neo-R&B. Zum Finale dann Stereolabs Lætitia Sadier, ebenfalls ganz schon funky mit tricky Groove. Macht insgesamt eine spannende Wundertüte mit herausragender Culture Clash-Musik, inszeniert von einem Könner mit weltweiten Connections. (Joe Whirlypop)
Review
LINEAR LABS: Sao Paulo sparks a new golden era of musical genius defined by the maestro Adrian Younge. Step into an extraordinary psychedelic and soulful experience with Adrian Younge presents Linear Labs: Sao Paulo: a compilation of new songs showcasing the musical brilliance of Adrian Younge with artists from around the world. Essentially, the album features one unreleased song from an array of forthcoming albums Younge has produced for Linear Labs, including Something About April Ill, the tertiary installment of Younge's masterwork trilogy, and a new blaxploitation adventure from hip hop legend Snoop Dogg, entitled Don't Cry For the Devil.
Tracklisting
1. ESPERANDO POR VOCE< |
>2. RULES OF THE GAME FEAT SNOOP DOGG< |
>3. FIRE IN THE DISCO< |
>4. FARRAR KONAM FEAT LIRAZ< |
>5. NOSSA COR FEAT SAMANTHA SCHMÜTZ< |
>6. HUMAN ABSENCE< |
>7. RUN FEAT ALA.NI< |
>8. SPIRALING FEAT BILAL< |
>9. PURIFICATION FEAT LAETITIA SADIER |
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