Liam Bailey - Zero Grace (lim.ed. Sea Glass Colored Vinyl)
Rezension
Ich liebe diesen leicht blechernen, authentisch oldschooligen Produktionssound dieses zweiten Albums von Liam Bailey. Der britische Soulsänger mit jamaikanischen Wurzeln hat zuletzt mit dem US-Kollegen Leon Michels ein gemeinsames Album aufgenommen, jetzt produziert Michels auch das neue Album von Bailey und wie! Puristisch ist gar kein Ausdruck, dabei geht es aber nicht um historisch korrekte Vintage Sounds, sondern viel mehr um neue Dimensionen von karger Schlankheit. Teils hat der extrem aufgeräumte Sound tatsächlich einiges mit schlichten jamaikanischen Rocksteady-Produktionen zu tun. Getrommelt wird nur das allernötigste. Dennoch entsteht teils ein traumhaft scheppernder Groove. Der Bass spielt keinen Ton zu viel, dazu gibt es leiernde Orgel und ein paar spannend schräge analog-elektronische Sounds, fertig ist ein ganz und gar eigenwilliges Soulalbum besser vielleicht: Singer/Songwriter-Soul. Die Gitarre spielt winzige Licks, gerne auch offbeat zum relaxten Reggae-Groove. Baileys Stimme erzählt rau-karamellig ihre Geschichten. Ich höre Gospel-Elemente und rohen Dub, kleine Southern und Northern Soul-Elemente. Der Reggae-Content liegt bei ca. 30 Prozent, der Rest ist heruntergestrippte Sweet Soul Music für mich eine perfekte Mischung. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. HOLDING ON< |
>2. DUMB< |
>3. SEKKLE DOWN< |
>4. BOY< |
>5. DANCE WITH ME< |
>6. DISORDER STARTS AT HOME< |
>7. MERCY TREE< |
>8. SOUR WINE< |
>9. CANARY IN THE COAL MINE< |
>10. WINTER IS WITHIN THEE< |
>11. I GOT NO ANSWERS< |
>12. LIGHT UP THE DARKNESS |