Mats Gustafsson & Ensemble E - EE Opus One
Rezension
Gustafsson ist der Leader von Fire bzw. den fabelhaften Fire!Orchestra und Thing. Aber okay, das hier ist was ganz anderes. Und man braucht viel Geduld und die Bereitschaft, so ziemlich alle Hörgewohnheiten beiseite zu legen, wenn die 7 Musiker aus Norwegen, Polen, Portugal und Schweden (in einer ziemlich spektakulären Besetzung mit Trompete, Baritonsax, Tuba, Flöte, Orgel, präpariertem Klavier, Percussion, Streichlaute, Hardangerfiedel) eine 48-minütige vollkommen freigeistige und unberechenbare Improvisation anstimmen (live in Polen aufgenommen), die Elemente aus dem (teils kammermusikalischem) Free Jazz, Folkeinflüsse aus Skandinavien (u.a. Norwegen, Samen?), Polen und ichweißnichtwasnoch sowie Neue Musik/Avantgarde auf einzigartige Weise verbindet. Dazu gesellen sich eine Solo-Orgel in absoluter Ruhe und fremdartiger Schönheit, die irgendwann in outer space landet oder kurz Messiaen belehnt, oder eine längere Passage, die parallel getragenen bis beinahe feierlichen Jazz und nicht lokalisierbaren Folk plus experimentelle Neo-Klassik zu einem mehrschichtigen Konglomerat zwischen erhabenen und einfach wunderschönen Klängen vereint, kurzzeitig durchbohrt von wilden/turbulenten Clustern. In 2 Phasen erhebt eine polnische Sängerin prachtvoll ihre Stimme, faszinierend! Harter Stoff, ja, partiell schwer zu durchdringen/zu hören, aber immer wieder von großartiger Innovation und herrlichen Sounds durchsetzt. Eine sehr sehr spezielle Empfehlung! (detlev von duhn)
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