Camilla George - Ibio Ibio (lim.ed. Yellow Vinyl)
Rezension
Smoother Groove aus der vielseitigen Londoner Jazz-Szene im Tomorrow's Warriors-Umfeld (auch Nubya Garcia, Shabaka Hutchings): Camilla George ist Saxofonistin und Bandleaderin, hier verbindet sie auf erfrischende Weise Soul, Jazz und R&B mit ihren eigenen nigerianischen Wurzeln. Dieser Stilmix gerät teils elegant und chromblitzend, mit diversen Referenzen an Soul II Soul, Me'Shell N'degeocello, Palmskin Productions und sogar Sade, bleibt insgesamt aber auch innovativ und freigeistig in vielen Sounddetails, was dann wiederum ein Verweis auf aktuellen Spiritual Jazz (nicht nur) aus dem Hause International Anthem ist. Teils mit Gast-Vocals und Rap (von Sanity, sehr cool), instrumental recht bläserlastig (auch Trompete und Posaune), veredelt mit flüssigem Fender Rhodes Piano. Ihr drittes Album betont aber auch (milde) ihre Verwurzelung im der Ibibio-Kultur im nigerianischen Südosten. Camilla Georges Alt Sax hält sich oft zurück und überlässt das Spielfeld einer kompetenten Band. Kein Track klingt wie ein anderer, mal meint man, The Roots liefern den Groove, mal erklingt ein virtuoses Kora-Solo (Kadialy Kouyte) oder eine karamellige Scat-Einlage, mal wird fast slick im Souljazz der 80er rumgegroovt, mit lässigen Unisono-Passagen und untertourigem Funk. „Abasi Isang“ ist der beste Track und verbindet Afrobeat mit deepem Jazz und karibischem Vibe, über dem dann souverän soliert wird. Die Nachwuchskräfte erweisen sich als geschichtsbewusst, finden aber dennoch ihren eigenen Weg jenseits konventioneller Genre-Grenzen. (Joe Whirlypop)
Review
Saxophonist, composer, bandleader and innovator Camilla George makes a stunning return with her third album "Ibio-Ibio" - a rich, cultural journey dedicated to her Ibibio tribe of south eastern coastal Nigeria, out on Ever Records / !K7. The album is a heady mix of afrobeat, hip hop and jazz coproduced by Camilla George. Across eight tracks, Camilla"s virtuosic alto saxophone performance collaborates with a stellar line-up of some of the hottest players in London"s jazz scene including Daniel Casimir (bass), Shirley Tetteh (guitar), Winston Clifford (drums), Sheila Maurice-Grey (trumpet), Rosie Turton (trombone), Renato Paris (vocals), Sarah Tandy (keys), plus Senegalese kora player Kadialy Kouyate, acclaimed US drummer Daru Jones (Jack White, Pete Rock, Talib Kweli), and Birmingham"s finest MC Lady Sanity.
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