Delvon Lamarr Organ Trio - Cold As Weiss
Rezension
Drittes Studioalbum der Band aus Seattle: die drei Burschen spielen tatsächlich funky Soul-Jazz alter Schule! Mein erster Eindruck: Blue Note meets Daptone, denn neben Delmon Lamarrs messerscharfer Orgel ist hier die schnittige und teils durchaus säurehaltige E-Gitarre von Jimmy James absolut gleichberechtigt. Und die klingt eben auch nach knackigem Daptone-Soul. In einem Trio bleibt dann kein Platz mehr für den Bass den braucht man aber gar nicht. Höllisch funky ist „Cold As Weiss”, der Albumtitel ist übrigens dem neuen Drummer Dan Weiss gewidmet, der hörbar vom Funk kommt. Letztlich ist hier also vor allem Format und Inszenierung jazzlastig, die Musik ist meistens lupenreiner, instrumentaler Funk. Lamarrs Hammond B3 steht in klarer Tradition von Helden wie Jimmie Smith, Jack McDuff, Richard Groove Holmes, Jimmy McGriff und Reuben Wilson, dank der coolen Gitarre klingen die Songs aber nicht nur nach Retro-Blue Note, sondern souliger und teils auch mit einem Hauch von 70er Blaxploitation gewürzt. Die überwiegend richtig tanzbaren Grooves haben Wurzeln bei Blues und R&B, Lamarr selbst mag vermutlich auch Vorbilder wie Booker T., Gregg Allman und Georgie Fame. In Fachkreisen wird die Band schlicht DLO3 abgekürzt und mit diesem Album bestätigt sich ihr Ruf als führendes Funky Organ Trio. (Joe Whirlypop)
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