Floating Points, Pharoah Sanders & London Symphony Orchestra - Promises
Rezension
21er. Eine ziemliche Überraschung! Eine von Sam Shepherd (= Floating Points) komponierte Groß-Komposition über 46 (durchlaufende) Minuten. Er bringt eine breite Farbpalette aller möglichen Tasteninstrumente ein, der große Pharoah Sanders hat einige Pausen, das Orchester (v.a. Streicher) agiert eher punktuell. Es beginnt ziemlich meditativ, mit Vibrafon-artigen Klängen (Celesta), bald kommt Pharoahs lyrisches bis zärtliches ausdrucksvolles Sax hinzu, später ganz leise Keyboard/Streicher-Teppiche. Tiefe Ruhe und reine Schönheit. Langsam entwickeln sich (immer noch in recht luftiger Kontemplation) mehr Farben (und größere Anteile) der Tasten (die zudem, neben teils wundervoller Klangmalerei, beständig über das ganze Album verteilt in nur leichter Variation das gleiche Motiv wiederholen, ein nicht immer, aber oft präsenter „Anker“). Nach ca. 13 Minuten verdichten sich die Sax-Linien und die nunmehr v.a. begleitenden Keyboards, der Jazz-Charakter wird verstärkt, die Improvisationsfreude ebenfalls, dank Pharoahs herrlichem Spiel. Erst nach 20 Min., in einer inzwischen erneut reduziert-zurückhaltenden Phase, meldet sich das Orchester deutlich zu Wort (Pharoah setzt aus), sanfte/sachte Flächen breiten sich in aller Ruhe/allmählich aus, übernehmen die Führung, schwingen sich auf, schwelgen elegisch, intensivierend (in nach wie vor sehr langsamem Tempo und von ebenfalls enormer Schönheit!), setzen schließlich dramatische Spitzen, partiell die Harmonie dezent aufbrechend. Worauf eine weitere ganz leise/zarte Passage folgt, wieder mit becircendem bis gar fast hauchendem Sax, erst beinahe nur vom besagten jetzt jedoch verzierten/fortentwickelten Motiv der Tasten begleitet, dann von flirrenden/umherschwirrenden/außerweltlichen/beinahe spacigen absolut verzaubernden Synthies, die nach und nach, in Vielfalt, für einige Minuten die alleinige Kontrolle übernehmen. Bis das (jetzt kurz auch extrovertierte) Sax wieder einsetzt (die Streicher sind da schon längst wieder verschwunden). Zurück zu leiser Malerei, gefolgt von langgezogenen getragenen Orgel-Tönen, die mich an ganz frühe Pink Floyd erinnern… Ein erstaunliches Werk. Und Sanders hab ich in solch einem Kontext noch nie gehört (vielleicht entfernt mal vor 20, 25 Jahren mit Laswell). Zum Schluß bestimmen übrigens noch einmal die Streicher das Klangbild, dräuend… Originäre Musik, eine Art Ambient, Jazz, Electronic, Klassik alles in einem. Vergleiche ziehen hier nicht. Eine spezielle große Empfehlung. (detlev von duhn)
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Review
Promises is an extraordinary, collaborative album by the electronic giant Floating Points and saxophone titan Pharoah Sanders. The album features the London Symphony Orchestra and cover art by the acclaimed American artist, Julie Mehretu. Five years in the making, it will be released on Luaka Bop, March 26, 2021. The album is composed and engineered by Sam Shepherd aka Floating Points, who's second album Crush earned Best New Music from Pitchfork and a major feature in the New York Times, and placed him on several 2019 critics lists. His debut album Elaenia, released by Luaka Bop, was another Best New Music pick and hailed as one of the best debuts of the decade. It is also the release that made Pharoah Sanders want to work with him in the first place. A restless, ever- evolving producer and composer, Shepherd has toured with the xx, and also holds a doctorate in neuroscience. For Pharoah Sanders, who recently turned 80, this is a rare outing and his first album in fifteen years. One of the last icons of his generation, Pharoah performed with John Coltrane on his late-career free jazz masterpieces, and released a string of expansive recordings under his own name for the Impulse! label which have been cited as a pivotal influence by everyone from The Stooges to Marvin Gaye. Most recently, he was featured in a 2020 Supreme campaign. The music unfurls, patiently, over nine movements, and 46 ever-undulating minutes. It's a work of pure feeling, like no other record you'll hear this or any other year.
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