Sons Of Kemet - Your Queen Is A Reptile
Rezension
18er, mit einiger Verspätung besprochen. 3. LP auf Impulse (Heimat von u.a. John Coltrane), die damals als „the new wave of Jazz“ firmierten nicht ganz so verkehrt für diese Musik aus London, mit schon gewissem Furore machendem Kult-Status, und ganz eigenem Konzept! Leader Shabaka Hutchings (Sax) gastierte u.a. beim Sun Ra Arkestra, die beiden Drummer (bzw. Percussion) spielten u.a. für Herbie Hancock, aber auch Mulatu Astatke, hinzu kommt nur noch eine Tuba wahrhaft ausgefallene Besetzung! Plus Gäste, 2 Saxofonisten (Nubya Garcia, Pete Wareham), Vocals (Rap bzw. Toasting auf 3 Stücken). Politischer Anspruch kommt hinzu. Die Musik (ziemlich homogen) ist eine Art polyrhythmischer Afro-Jazz, verfügt über einen Groove individueller Art, basiert daneben oft auf kurzen teils repetitiven Motiven mit meist knapp gehaltenen Sax-Soli (im durch die Motive vorgegebenen melodischen Rahmen verbleibend), die teils auch eine rhythmische Komponente besitzen, nur selten für Momente frei ausbrechend. Häufig klingt das sehr dicht und intensiv! Manchmal stakkatohaft. Ab und zu mächtig feurig und/oder etwas längere Soli, je 1x insgesamt etwas ruhiger/kurz dezent poetisch/ein deutlicher Reggae-Touch/Soca-Einfluß, ein paar Dub-Effekte, mal rhythmisch komplexer (oder einfacher/kaum poly). Hohes bis rasendes Tempo klar bevorzugt, die Tuba klingt z.T. ganz schön roh, fast übersteuert (und ebenfalls repetitiv)! Spezial-Tip! (dvd)