Heliocentrics - A World Of Masks
Rezension
17er der fabelhaften Engländer, die u.a. mit Mulatu Astatke zu Ehren gekommen sind. Hier mit der beeindruckenden Sängerin Barbora Patkova in den meisten Stücken, die mich manchmal irgendwie an eine neuzeitliche abenteuerlustige Mischung aus Nina Simone und Julie Driscoll erinnert. Für meinen Geschmack ihr Karrierehighlight! Ein eklektisches, klar, öfters inkl. betörender spiritueller Note! Und einigen bestechend eigenständigen Ideen samt Ausführungen. Ob hypnotischer klangtechnisch manipulierter Ethno-Trance-Groove, Spiritual Soul Jazz mit sachtem zurückhaltendem elastischem Jazz-Groove, rhythmisch betonter „(z.T. Afro-) Jungle-Jazz“ (auch in leicht spaciger Form), ein psychedelischer dezent polyrhythmischer Verweis auf frühe Can mit weiteren Kraut-Elementen, spannungsgeladene beständig gesteigerte erregende Ethno-Grooves, zu dem der Jazz-angelehnte Gesang einen ganz besonderen Kontrast bildet, federnder Afro-Jazz-Groove in outer space mit kurzen Free-Spritzern in einzelnen Bläserstimmen (entfernt wie aktualisierter Pharoah Sanders resp. Ethno Jazz der frühen 70er mit einem Hauch Can versetzt), nochmal Pharoah-inspiriert als dunkler rhythmisch köchelnder bis majestätischer Voodoo-Jazz (der verhallte gedehnte Gesang ganz großartig!), funky jazziger/souliger Acid Eastern Rock, Acid Soul-Kraut-Rock mit ein paar Free Jazz-Bläser-Spitzen in Can-artigem Groove, ein ziemlich düsteres Space-Psyche-Neu!-Kraut-Gebräu, feinst trippig… Herkömmliche Songstrukturen sind im Allgemeinen minimiert, das Ganze ist ein klangliches, konzeptuelles wie stilistisches Abenteuer, die Instrumente (Bläser inkl. Flöte, Piano, Synth/Keyboards, Geige(n), E-Guitar, Xylophon u.a.) fließen teils undefinierbar ineinander zu einem sehr dichten hoch attraktiven meist Groove-betonten atmosphärereichen Gebräu mit viel Hall/Echo bzw. z.T. technisch manipuliert. Glorioser Stoff, eine dicke Empfehlung! (dvd)