Rezension
Neben den Mighty Mocambos gibt es noch eine weitere etablierte Funk-Truppe aus Hamburg, kleinere personelle Überschneidungen sind da natürlich naheliegend. Diazpora sind auch schon seit 2002 around, die neunköpfige bläserfette Band steht den bekannteren Kollege auch in nichts nach. Der Sound ihres fünften Albums ist üppig, sehr gut und altmodisch analog produziert, die dreiköpfige Bläserfront dominiert meistens, die Rhythm Section hat einen zusätzlichen Percussionisten zu bieten. Aber auch Gitarrist Legbo ist sehr präsent, mit reichlich funky WahWah-Licks und auch durchgehend messerscharfer Rhythmusarbeit. Beeindruckend ist auch der neue Sänger Axel Feige, er erinnert mich höchst angenehm an Kollegen wie Jimi Bell Martin oder sogar Lee Fields internationale Soulklasse also. Die meisten Songs sind klassischer, schwitziger Funk im Stil von JBs Funky People, teils mit brodelnd-fiebrigem Afrobeat-Vibe. Die dominanten Bläser setzen gerne mal zu kurzen jazzigen Exkursionen an, entfernen sich aber nie allzu weit vom hypnotischen Funk-Groove. Das hat dann auch mal was von Acid Jazz, erinnert meistens aber an den klassischen Funk der späten 60er. Wer Maceo Parker, Poets Of Rhythm, Menahan Street Band und Soul Snatchers mag, sollte hier unbedingt reinhören. (Joe Whirlypop)