Antonio Carlos Jobim - Original Album Series
Rezension
Vertreten sind die Alben: Wonderful World Of Antonio Carlos Jobim, Love Strings And Jobim, A Certain Mr. Jobim, Urubu und Terra Brasilis.
„Remember me“, sollen seine letzten Worte gewesen sein, als Antonio Carlos Jobim Anfang Dezember 1994 nach einer Operation in einem New Yorker Krankenhaus mit 67 Jahren aus dem Leben scheiden musste. Erinnern wird man sich ewig an den Mann aus Rio, war er doch schon dreißig Jahre vorher unsterblich geworden, als Astrud Gilberto sein „Girl From Ipanema“ gleich zu einem Grammy sang („Record Of The Year“) und damit eine riesige Bossa Nova-Welle in den USA auslöste. Alle großen SängerInnen – von Ella Fitzgerald bis Frank Sinatra – interpretierten Jobim-Songs, selbst Rock-Abgesandte wie Sting und Carlos Santana schauten gern mal vorbei. Doch sang Jobim seine Meisterstücke à la „Agua de Beber“ gern auch selbst, wie auf seinem zweiten Album „The Wonderful World Of Antonio Carlos Jobim“, das US-Arrangeur Nelson Riddle poppig in Szene setzte und mit „She’s A Carioca“ weiter in der Ipanema-Spur blieb. „A Certain Mr. Jobim“ betonte 1967 eher die melodische Stärke seines Materials und wurde von Claus Ogerman beaufsichtigt, der die Drums von Dom Um Romao ebenso sinnig integrierte wie die erste Geige der New Yorker Philharmoniker. Ogerman war auch wieder zur Stelle, als sich Antonio Carlos Jobim 1976 mit „Urubu“ radikal von seinen Bossa-Wurzeln löste, komplexe Stücke in portugiesisch sang und klassische, schwer melancholische Orchesterstücke auftischte. Wer war noch gleich dieses Mädchen vom Ipanema- Strand?