Jesse Dee - Bittersweet Batch
Rezension
2009er Debut des Soulsängers aus Boston auf den Spuren von Eli Paperboy Reed. Jesse Dee hat so viel Soul in der Stimme, dass man letztlich ein wenig überrascht ist, wenn man ihn auf der Rückseite des Covers sieht. Er klingt, als hätten seine Eltern ein paar Milliliter Mississippi in die Babyflasche gefüllt. Vielleicht lebte er auch in einem früheren Leben in New Orleans. Den schwülen Südstaaten-Soul mischt Dee mit modernen Momenten; Trompete, Horn, Wurlitzer, Saxofon und Piano sorgen neben seiner wandelbaren, warmen Stimme für beste Barlaune. "Bittersweet Batch" ist nicht nur ein Genuss für die Ohren, sondern eine volle Ladung Lebensglück. Wenn Jesse Dee "I am so happy, I am so grateful" singt, dann springt der Funke sofort über. Und man fragt sich unweigerlich, worüber man sich eigentlich gerade noch so geärgert hat. Das Leben ist manchmal eben doch mehr "sweet" als "bitter". (rh)