Mario Schönwälder - The Eye Of The Chameleon
Rezension
Ich zähle Mario Schönwälder jetzt einfach mal zur zweiten Generation der kosmischen Berliner Schule. Denn der Synthie-Künstler bewegt sich doch deutlich auf den Spuren von Klaus Schulze und Tangerine Dream. Sein elektronischer Sound mutet angenehm warm und analog an, insgesamt auch gefällig und keinesfalls experimentell. So entsteht moody Sphärenmusik wie aus den mittleren Siebzigern, auch wenn Schönwälders zweites Album „The Eye Of The Chameleon“ erst 1989 produziert und seinerzeit nur als Cassette veröffentlicht wurde. Wie Kollege und Soundalike Bernd Kistenmacher orientiert sich Schönwälder erkennbar an Klaus Schulze, vor allem die sphärischen Klangflächen und synthetischen (Mellotron?)-Chöre weisen in diese Richtung. Die fast schon glockenspielartigen Klänge erinnern dagegen an die atmosphärische Filmmusik von Ennio Morricone. Und das macht er sehr gut, seine entspannten Soundscapes entwickeln einen milde kosmischen und kontemplativen Vibe. Das 30-minütige "The Voyage Set II" wurde am 1981 live im Berliner Zeiss-Planetarium aufgenommen. Als Schulze-Verehrer gefällt mir das Album ausgezeichnet, später veröffentliche Schönwälder seine Produktionen auf seinem eigenen Label Manikin Records, verblieb damit aber im elektronischen Untergrund. Lohnende Wiederveröffentlichung (mit Linernotes des Künstlers im Booklet) aus der Next Generation der Berliner Elektronik-Schule zweifellos im Geist der großen Vorbilder. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. Behind The Mental Wall< |
>2. Earthtime< |
>3. The Eye Of the Chameleon< |
>4. The Voyage Set II (... to the Earth Pt. I)< |
>5. The Voyage Set II (... to the Earth Pt. II) |