Krishna Goineau - I Need A Slow
Rezension
Spannende Karriere eines Weltbürgers: den in Sri Lanka geborenen und in Barcelona aufgewachsenen Krishna Goineau verschlug es in den frühen 80ern nach Düsseldorf, wo er mit Chrislo Haas und Beate Bartel bei Liaisons Dangereuses sang auch bei deren unsterblichem „Los Niños Del Parque". Seither lebte er in Belgien und Frankreich, war in erster Linie Maler. 2007 und 2008 fand er aber zur Musik zurück und produzierte zuhause mit analogen Synthesizern diese bislang unveröffentlichten Stücke. Erster Eindruck: eine heruntergestrippte Version von Liaisons Dangereuses, avancierte Electronica eher fürs Gehirn als für den Dancefloor trotz präsenter Bassdrums, die aber selten den geraden Weg geht. Die französischen (auch mal englischen) Vocals umspielen die Beats, mal im Cut-Up-Verfahren, meistens als cooler Sprechgesang, auch mal gedoppelt und immer faszinierdend androgyn. Der Geist der frühen Postpunk-/Electropunk-Jahre ist präsent, die Tracks könnten auch Outtakes des legendären 1981 Debütalbums sein, wobei es hier insgesamt doch entspannter und nicht mehr so manisch-nervös zugeht. Die Beats klingen teils recht digital, der Sound ist transparent und deutlich klarer produziert als vor 40 Jahren. Macht insgesamt ein spannendes Bonus-Album zur unvergessenen Aufbruchszeit von Proto-Electro-Punk. (Joe Whirlypop)
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