Zombie Zombie - Vae Vobis
Rezension
Knalliges und konzeptuell ein bisschen durchgedrehtes neues Album der französischen Elektro-Pop Band Zombie Zombie.
Es musste geschehen. Sie sind zu weit gegangen. Als Etienne Jaumet (Analog-Synthies), Cosmic Neman und Doc Schonberg (beide Drums und Percussion), in den Italo-Disco-Kisten rückwärts kramten, landeten sie in der Antike. Deshalb singen sie auch auf Latein. Nicht das gottverlassene Mumbo-Jumbo der New-Age-Band ERA. Richtiges Latein, das sie sich bei Erasmus ausgeliehen haben, indem sie einen Neo-Latinisten anheuerten, um die Sprüche ordentlich aneinanderzureihen.
Es wird auf Latein gesungen, und das funktioniert auch. Bis jetzt haben ZOMBIE ZOMBIE den Song vor allem für Coverversionen (IGGY POP, SUN RA oder NEW ORDER) genutzt. Für dieses neue Album haben sie lange harmonische Verläufe gebaut, entlang derer Angèle Chemin, eine mit zeitgenössischer Musik vertraute Sopranistin, und Laura Etchegoyhen, ein lebendes Schweizer Taschenmesser baskischer Herkunft, singen. Sie wissen es, auch wenn Sie nicht auf den Kirchenbänken ihre Hintern verschlissen haben: Latein hört sich gut an.
Sie haben sich auf eine fette und hallende Doom-Orgie eingelassen. Die Chor-Arbeit deutet auf die Arrangements von DAVID AXELROD oder ENNIO MORRICONE hin. Dennoch: „Vae Vobis“ ist definitiv keine durchschnittliche 122 bpm-Banger-Party. Es ist ein ausgewogenes Album, das es wert ist, in einem Rutsch durchgehört zu werden, damit jeder Track seine ihm eigene Magie entfalten kann.
Tracklisting
1. INTROITUS< |
>2. VAE VOBIS< |
>3. NUSQUAM ET UNIQUE< |
>4. RING MODULUS< |
>5. AURORA< |
>6. LACRYMOSA< |
>7. DISSOLOTUM< |
>8. WAR IS COMING< |
>9. LUX IN TENEBRIS< |
>10. MODUS OPERANDI< |
>11. EREBUS< |
>12. CONSORTIUM |
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