Mum - History Of Silence (PRE-ORDER! vö:19.09.)
Rezension
25er. „Comeback“ der Isländer nach 12-jähriger Album-Abstinenz. Und was für eins!
So einiges hat sich gegenüber früher verändert, in der Gesamtheiit des Albums: Die in diversen Stücken wichtige Rolle von Streichern (punktuell und umso effektiver, teilweise kontrastierend eingesetzt). Viel weniger nervöses „Gefrickel“. Fast keine Grooves (mit einer Ausnahme, das aber auch ungewohnt entspannt). Kaum schroffe/experimentelle Avantgarde in radikaler Weise. Weniger „Action“/Hektik, dafür konsequentere melodische Ruhephasen. Und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurden die Gesangspassagen deutlich ausgeweitet.
Was wir hören: Ganz außergewöhnliche Arrangements und großartige Sounds der bunt schillernden Synthies in faszinierender Atmosphäre, leicht dunkel und folkig gefärbt, zurückhaltend, langsam pochend, auch melodisch attraktiv, Wärme und eine bezaubernde Schönheit in den Vocals (die generell viel Freude machen, entweder männlich/weiblich in gemeinsamer Harmony (seltener als Duett), oder es singt nur sie, und das manchmal superzart bis beinahe gehaucht). Total leise (Synth, Piano, das im Übrigen meistens neben den Synthies eingesetzt wird) und wenig Rhythmik, nur gelegentlich sehr dezente Verdichtungen (Streicher). Die (entspannt) groovende Ausnahme (ein bisschen balladesk) wird gespeist von partiell verfremdetem Gesang, Abenteuerlust (aber in aller Ruhe) und ein weiteres Mal begeisternden Klangfarben, leuchtend, in Bewegung und sich verändernd, eingefasst in eine Art Songwriter-Synthie/Electro-Pop. Ein weiterer Song, den man so nennen könnte, ist artifizieller und stark reduziert gehalten, melodisch ausnehmend schön! Das einzige Instrumental atmet stellenweise ein wenig Post Rock-Charakter, in vollkommen friedlicher Form, kurz beinahe psychedelisch-spacig, melancholisch-melodisch betont, badend in balladesker Einsamkeit und fremdartiger Schönheit. Eine sinnliche betörende Nummer wird instrumental runtergedimmt (sparsam punktierend), sanft und fast in Zeitlupe, lange Zeit kaum Rhythmik, erst später kurz volltönend. Ein extravaganter nun doch (zunächst) relativ experimenteller Track wird bestimmt vom quasi An- und Ausschalten der einzelnen Instrumente (im Wechsel), rhythmuslos, erst nach längerer Zeit entwickeln sich Songcharakter, Melodien und Rhythmus, vollmundig und kraftvoller als sonst im Sound. Schließlich eine Art-Pop-Ballade eigener Art, mit Mut zur Pause, gelegentlich dunkel gefärbt (inklusive akustischer Saiten). Es gibt eigentlich nur eine Platte von ihnen, die etwas mehr Ähnlichkeiten zu dieser aufweist, nämlich „Sing Along To Songs…“ von 2009 (und ein, zwei Singles der Zeit). Fazit: Überirdisch schön, außerirdisch seltsam, geerdet intim und luftig (?).
Für mich ihr bestes Album überhaupt, klare Empfehlung. (detlev von duhn)
Review
Múm are returning with a new album on Morr Music. "History of Silence" is the first full body of work by the Icelandic collective since 2013"s "Smilewound" and their seventh studio album to date - recorded, deconstructed, put back together again, refined and finished over the course of two years. Vibrantly oscillating around a carefully curated palette of electronic and analogue sounds, the eight new tracks reflect the group"s continuous strive to explore sonic spaces through subtle yet gripping songwriting.
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Morr Music Distribution GmbH
Anklamer Str. 30
10115 Berlin
Germany
www.morrmusic.com
Tracklisting
1. Miss You Dance< |
>2. Kill the Light< |
>3. Mild at Heart< |
>4. Avignon< |
>5. Only Songbirds Have a Sweet Tooth< |
>6. Our Love is Distorting< |
>7. A Dry Heart Needs no Winding< |
>8. I Like to Shake |
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