Jules Reidy - Ghost/Spirit
Rezension
Jules Reidy ist ein in Berlin lebender Australier. Seiune Musik: Abgefahren. Und genauso reizvoll. Kein Namedropping hier, mir fällt nichts Vergleichbares ein. Der Opener gibt schon mal die Richtung an, ziemlich umfassend: Klangflächen, Electronics und bunte Tupfer/Punktierungen vereinen sich, kaum Rhythmus, aber ein wunderschönes freihändig vernetztes Kaleidoskop, perfekt zur melodisch irgendwie kreiselnden Stimme passend, später kommen komplexe Rhythmus-Fragmente (bis hin zu einer Art Club-Derivaten) hinzu, die allerdings nur hier und da kurz eingeworfen werden das alles klingt auf seltsame aber absolut faszinierende Weise kontemplativ-fiebrig-psychedelisch, und total klasse! Wobei die übers ganze Album hinweg eingesetzten Klangquellen oft nicht klar zu bestimmen sind, sich in recht großem Maße aus Samples speisen, die ziemlich häufig nach Glocken, Gläsern, Glockenspiel klingen (aber womöglich elektronischen Ursprungs sind), oder von einem Cello, einer Posaune herrühren, im Zentrum stehen einerseits (vor allem akustische, aber gern manipulierte) Gitarren (nicht ohne eine schräge Form von Virtuosität sowie unorthodox gespielt) sowie Electronics/Synthies. Die zentrale Melodie des Openers taucht später mehrfach auf, variiert/etwas verändert, ansonsten wechseln die Natur der Melodik, die Häufigkeit des Gesangs und die Schwerpunkte der oben beschriebenen Merkmale der Musik, manche Stücke greifen sich nur einen Teil davon heraus oder verändern/vermindern sie dezent/vorsichtig, was zum Beispiel für die Palette der instrumentalen Färbungen gilt, v.a. auch für die Rhythmik (die Club-Elemente sind selten, mal fehlt Rhythmik ganz, mal kommt sie gleichmäßiger/regelmäßiger/deutlicher zur Geltung). Anderswo wird die experimentelle Note zugunsten einer ungewöhnlichen Form von Indie-Art-Pop oder einer leicht (strange-) folkigen Tendenz zumindest partiell zurückgefahren (mit mehr Saiten-Betonung, was allerdings in einem Fall gänzlich avantgardistische Wendungen nimmt, rein instrumental gehalten); die Flächen-förmige Instrumentierung verschwindet ebenfalls gelegentlich; wie auch die psychedelische Anmutung. Zwischendurch tauchen 2 ganz kurze Instrumentals auf (ein farbenfroher recht filigraner elektronisch-akustischer Klang-Flicken-Teppich). Die ganze Atmosphäre jedenfalls ist immer wieder in der Lage, eine packende Sogwirkung zu entfalten. Ein sehr spezieller aber hoch-reizvoller Tip. (detlev von duhn)
Review
Jules Reidy"s sublime music maps the human experience in glittering constellations of sound. The guitarist is a driver of Berlin"s fertile contemporary music scene. A wide-eyed imagination combined with technical mastery guide each work in Reidy"s extensive catalog, from solo guitar albums and collaborations with innovative peers, including recent works with claire rousay, Oren Ambarchi, Andrea Belfi and Sam Dunscombe to major commissions from JACK Quartet and Zinc & Copper. The songs of Ghost/Spirit collectively convey an astral sense of yearning and wonder, pushing towards transcendence.
Reidy"s guitar approach unlocks the tonal and textural possibilities of the instrument from their use of alternate tunings and astute processing.His inimitable skill as a guitarist, producer and composer is on full display, and when combined with the intensity of experience, the resulting album is a remarkable work of art.
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Tracklisting
1. Every Day There's a Sunset< |
>2. Interlude I< |
>3. Satellite< |
>4. To Breathe Lightning< |
>5. Ghost< |
>6. Breaks< |
>7. Search Light< |
>8. Every Day There's a Sunrise< |
>9. Spirit< |
>10. Maybe< |
>11. Interlude II< |
>12. Letter< |
>13. Splits the Light< |
>14. You are Everywhere |