Famous - Party Album (lim.ed. Green Vinyl)
Rezension
Die Londoner Band Famous hat im Laufe von zwei sehr unterschiedlichen und hochgelobten EPs (2019 ,England" und 2021 ,The Valley") ihren eigenen, unnachahmlichen Sound geschmiedet. Himmlische Melodien, verzweifelte Elektronik, die auf wärmende Akustik trifft, und schillernde Songstrukturen - all das ist die einzigartige kreative Vision von Jack Merrett - Famous' Sänger, Texter, Haupt-Songwriter und einziges konstantes Mitglied -, die nun in ihrem bevorstehenden Debüt "Party Album" einen spektakulären Ausdruck findet. Als Teil der gefeierten South-Londoner Brixton Windmill-Szene neben Black Country, New Road und Black Midi wurde die Gruppe schnell für ihren grenzüberschreitenden Post-Punk-Sound bekannt.
Das meint unser Rezensent:
Ein sehr besonderes Debut aus London. Nur 9 Songs, relativ kurz, aber es passiert unendlich viel. Markenzeichen: Ein dauerhafter Wechsel aus Spoken Word und Gesang, sowie wenig klassische Songstrukturen, eher „linear“ sich entwickelnd auch relativ statisch. Beispiele: Aggressiver roher Post Punk-Alarmismus mit zeitweiligen Noise-Tendenzen, ziemlich extreme, verfremdete bis düstere Vocals. Scharfer, schneidender, harter typisch englischer „Neo-Wave-Post Punk“. Eine unorthodoxe Kombination aus sehnsüchtigen Acid-Gitarren, grellen Sounds vom Synthie und beinahe romantischem Piano, in einem teils dramatischen Ambiente, das mich an John Cale erinnert. Eine abermals düster deklamierende Stimme in Verbindung mit leichten Ähnlichkeiten zu verletzlichem Nick Cave und hysterischen Anwandlungen, über Stakkato-Post Punk mit Tasten-Melodik. Eine Art Indie-Avantgarde-Pop zwischen leichtem Drama und theatralischer Opulenz, Melodieseligkeit und minimalistischer Songwriter-Attitüde (und noch einmal ein Spritzer John Cale-Geist). Zeitgenössischer Indie-Neo Wave-Pop mit 80s-Vibes, rohe Süße trifft mühsam verhindertes Überschnappen. Zu einer reduzierten sturen Effektgitarre gesellen sich erst spät und allmählich Drums (die jedoch zunehmend agiler werden) zeitweise irgendwie Suicide mit anderen Mitteln. Eine riffende oder auch hellere gezupfte Akustikgitarre und ein pechschwarzer Bass, keine Drums, später etwas Keyboards (?) formen einen spooky Indie-Songwriter-Stoff, sehr entfernt gewissen akustischen Pseudo-Folk-Minimalismen der Swans verwandt. Am Ende steht eine Piano-Ballade von anfangs spartanischer zerbrechlicher Schönheit, die sich zu einer brennenden Noise-Kaskade entwickelt, in dessen Hintergrund aber wieder dieses romantische Piano agiert, kurz dominiert, gefolgt von erneuten Noise-Teppichen, um ganz sachte und pur und melodisch das Stück zu beenden eine faszinierende Nummer! Sehr individuelle, ja originäre bis einzigartige Musik insgesamt, vielleicht mit dem Zeug zum Underground-Kult. (detlev von duhn)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
375 Media GmbH
Schlachthofstr. 36a
21079 Hamburg
Germany
info@375media.com
Tracklisting
1. BOXING DAY< |
>2. WHAT ARE YOU DOING THE REST OF YOUR LIFE< |
>3. WARM SPRINGS< |
>4. GOD HOLD YOU< |
>5. IT GOES ON FOREVER< |
>6. THE DESTROYER< |
>7. 2004< |
>8. LEAVING TOTTENHAM< |
>9. LOVE WILL FIND A WAY |
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