Anohni & The Johnsons: My Back Was A Bridge For You To Cross - Hilfe
hilfe

Anohni & The Johnsons - My Back Was A Bridge For You To Cross

Cover von My Back Was A Bridge For You To Cross
Anohni & The Johnsons
My Back Was A Bridge For You To Cross

Label Rough Trade
Erstveröffentlichung 07.07.2023
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 12,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

"My Back Was A Bridge For You To Cross" ist das sechste Studioalbum der britischen Wahl-New-Yorkerin ANOHNI, die dafür ihre Band The Johnsons wiederbelebte.

2022 begann ANOHNI mit dem renommierten Soul-Produzenten Jimmy Hogarth (Amy Winehouse, Duffy, Tina Turner) zu arbeiten - eine Premiere für sie, die alle bisherigen Johnsons-Alben selbst komponiert und produziert hat. Hogarths intuitives Gitarrenspiel führt die Hörer*innen dabei durch die zehn Songs, die zwischen amerikanischem Soul, britischem Folk und experimenteller Musik changieren.


Auch unser Rezensent ist positiv überrascht.
Nach diversen EPs und Singles das erste volle Album seit langem, und erst ihre 2. „Post-Antony“-LP (nach der Umbenennung). Eine ziemlich eklatante musikalische Transformation ist unüberhörbar, der Gesang strahlt oft eine Art reine Schönheit aus, klingt kaum mal irgendwie exaltiert, die Tonhöhe wechselt, der Sound ist transparent und hat weitgehend den starken Elektro-Anteil eliminiert, wirkt ganz erheblich wärmer (wie eigentlich alles hier), es dominiert überraschend die Gitarre (selten erklingt eine akustische), ab und zu von Streichern, Bläsern/Klarinette oder Tasten ergänzt, manchmal verzichtet sie auf Drums. Viel Soul-Input, und zwar eben kein zeitgenössischer/elektronischer (und auch nur sporadisch richtig „explizit“ oder traditionell klingend), eher zeitloser, „unbestimmter“, im Verein mit wechselweise Folk-Elementen, Songwriter-Pop verschiedener Art, zwischendurch enorm anrührender intimer Folk-Jazz-Pop oder ein bischen angerockter R´n´B (mit kurzzeitig funky Touch) oder gar eine Spur afrikanisch angehauchter Soul abseits gewohnter Pfade (feinst federnd, rhythmisch eminent reizvoll, inklusive Früh-70er-Autoren-Soul-Bestandteile mit einem Hauch Jazz in der Tendenz nicht weit entfernt von Marvin Gayes What´s Going On-LP). Zwei der herausragenden Höhepunkte (unter lauter guten Stücken) folgen aufeinander (und unterscheiden sich deutlich): Phasenweise fast so etwas wie eine Psyche-Soul-Rock-Ballade (okay, der Psyche-Faktor ist nicht von Dauer), teils sehr intensiv, packend, emotional aufgeladen, mit großartigen Gitarren-Features; und tief berührender bezaubernder nackter Folk (Pop) mit toll gedoppelten Stimmen (die auch anderswo punktuell zu hören sind) und ausnahmsweise größerem Akustikanteil, melodisch bestechend! Insgesamt also recht bis sehr schlank produziert, ob zart getupft mit ungeheuer viel Gefühl, ausgesprochen differenziert, oder kurzzeitig vollmundiger (in z.B. elegisch-erhabenen wunderschönen Aufschwüngen). Ganz aus dem Rahmen fällt gleich der zweite Track, frei pendelnder radikal reduzierter Rock mit wenig Struktur und Rhythmik, bestehend beinahe pur aus 2 E-Gitarren, von denen eine extrem verzerrt und noisig daherkommt! Exzellentes Album, Empfehlung! (detlev von duhn)

Tracklisting
1. It Must Change<
>2. Go Ahead<
>3. Sliver Of Ice<
>4. Can't<
>5. Scapegoat<
>6. It's My Fault<
>7. Rest<
>8. There Wasn't Enough<
>9. Why Am I Alive Now<
>10. You Be Free
noch mehr von Anohni & The Johnsons