Kassem Mosse - Disclosure
Rezension
Nach zwei gefeierten EPs im Januar 2015 und Sommer 2016 bei Honest Jon_ÇÖs erscheint mit "Disclosure" endlich das ersehnte erste Album von Kassem Mosse beim Londoner Traditionslabel. Der Leipziger Kassem Mosse, der aus einem unkommerziellen und queeren Kollektiv stammt, gilt als eines der größten deutschen House-Talente. Obwohl er hierzulande noch gar nicht so bekannt ist, hat er sich Japan und Großbritannien mit unbeirrbarem Querulantentum, poetisch-hypnotischen Beats, luziden Störgeräuschen, schroffem Erfindergeist, spacigen Klangkollisionen, analoger Unbekümmertheit, psychoaktiven Synthesizern, mitreißenden Grooves und vor allem ordentlich Schub im Bassbereich einen klingenden Namen gemacht. Obwohl jede Produktion des Leipzigers im Spannungsfeld von Deep House, Techno und Soul in andere Richtungen zerrt, ist eine klare Handschrift stets unverkennbar. Dieses Kunststück gelingt Kassem Mosse auch auf Albumlänge, "Disclosure" zeichnet sich durch ein hohes Maß an Kohärenz aus. Man hat zwar den Eindruck, dass jederzeit alles passieren könnte, aber auf geradezu magische Weise legt Kassem Mosse lose Fäden aus, die er Schritt für Schritt zu einem federnden Soundteppich knüpft. Brillant!
Tracklisting
1. Stepping On Salt< |
>2. Phoenicia Wireless< |
>3. Drift Model< |
>4. Galaxy Series 7< |
>5. Collapsing Dual Core< |
>6. Monomer< |
>7. Galaxy Series 5< |
>8. Aluminosilicate Mirrows< |
>9. Long Term Evolution< |
>10. Molecular Memories< |
>11. Purple Graphene |