Constant Smiles - Kenneth Anger
Rezension
Wie der titelspendende US-Regisseur und Buchautor („Hollywood Babylon“) entstammt auch Ben Jones dem Underground der Multiinstrumentalist aus Massachusetts bringt es hiermit jetzt auf vier reguläre Alben. Vieles scheint er selbst zu machen, er schart aber auch ein Kollektiv aus Mitmusikern um sich, die für einen ausgesprochen dichten Sound sorgen. Man arbeitet mit analogen Keyboards, Orgel, alten Synthies und Sequencern, am Rande auch ein wenig Gitarre. Sehr präsent ist ein treibender E-Bass im klassischen The Cure-Sound. Überhaupt verbinden die Songs 80er-Wave-Vibe mit zeitgemäßem Dream- und Keyboardrock, durchaus auch Synthie-Pop. Der Gesang ist etwas süßlich und wird oft gedoppelt bis vervielfältigt, was die eher ausdruckslose Performance wirkungsvoll aufwertet. Viele Songs haben einen milden Dreampop-Vibe und verlassen sich auf atmosphärischen Drone und wattige Soundflächen. Es geht aber auch dynamischer: mit Beatbox und Sequencer erhalten einige Songs beachtlichen Drive. Das klingt dann nach kraftvollem, retrochicem Waverock mit historischer Verwurzelung. Insgesamt ein stilistisch undogmatisches, durchaus aber auch trendiges Werk beim immer spannenden Sacred Bones-Label, dessen Entstehen durch Kenneth Angers Underground-Filme maßgeblich inspiriert sein soll. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. FINDING WAYS< |
>2. IN MY HEART< |
>3. GOLD LIKE WATER< |
>4. HERE AND GONE< |
>5. I HOPE YOU ARE WELL< |
>6. EMMA #7< |
>7. I'M ON YOUR SIDE< |
>8. LOADED ANGER< |
>9. WANDERING HOURS< |
>10. OFF AGAIN |