Rezension
WIDOWSPEAK haben sich in jeder Hinsicht weiterentwickelt. Das dritte Album des Duos, ,All Yours", konnte so nur aus der Feder von Molly Hamilton und Robert Earl Thomas kommen: eine stilsichere Verquickung von Dreampop und Slowcore Rock'n'Roll mit einfachen Melodien und staubigen, mäandernden Gitarren. ,All Yours" enthält zehn wunderschöne Songs, die erfrischend geradeheraus sind und sich dennoch auf die mit Sorgfalt ausgewählten und gekonnt benutzten Werkzeuge gründen, mit denen WIDOWSPEAK schon immer umzugehen wussten. Das Album ist ambitioniert, ohne angestrengt zu wirken und ist verankert in der Stärke von WIDOWSPEAKS Einflüssen. Da gibt es vertraute Morricone vs Verlaine Gitarrenpassagen, vom Country angereicherte Instrumentierung, verwässertes Tremolo und samtigen Gesang. In den zittrigen Melodien von ,Dead Love" oder ,Girls" hört man Mollys Vorliebe für THE CRANBERRIES und THE SUNDAYS heraus, während die Affinität von Rob zu George Harrison und Robert Robertson aus seinem ungeheuer ökonomischen Gitarrenspiel spricht. Das Ergebnis ist ein ästhetisch-vielseitiger und ganz und gar nostalgischer Sound, der den Hut vor vergangenen Zeiten zieht, ohne jemals angestaubt zu wirken.
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