Jazz Butcher: The Highest In The Land - Hilfe
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Jazz Butcher - The Highest In The Land

Cover von The Highest In The Land
Jazz Butcher
The Highest In The Land

Label Tapete
Erstveröffentlichung 04.02.2022
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 14,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Es kommt nicht oft vor, dass es einem Künstler gegeben wäre, nach Bowie-Art bewusst sein persönliches Nachwort in die Rillen einer letzten LP zu ritzen. The Highest in the Land ist eines jener seltenen Alben, und man könnte sich als seinen Autor keinen brillanteren, furchtloser sarkastischen Poeten wünschen als Pat Fish alias The Jazz Butcher. "My hair's all wrong / My time ain't long / Fishy go to Heaven, get along, get along", singt er zum eine tickende Uhr suggerierenden Beat von "Time" und reimt dabei den Titel trocken mit "a one-way ticket to a pit of Council lime" (ein Hinweg?Ticket zur Kalkgrube der Gemeindeverwaltung). Es ist nur einer von vielen existenziell aufgeladenen Momenten einer Platte, deren Lieder Pat Fish während seiner letzten sieben Jahre schrieb, ehe er im Oktober 2021 63-jährig allzu früh von uns ging. "Selbsterkenntnis, Dringlichkeit", waren die Worte, die er in privaten Randnotizen zu seinen Texten an Produzent Lee Russell schrieb: "Er hat seinen Weg um den Häuserblock hinter sich. Und jetzt ist er auf seiner letzten Runde." "Wir hatten unseren Abschied," erinnert sich Russell, "Drei Monate lang hatten wir zusammengearbeitet, und dann am letzten Tag fuhr ich ihn nach Hause. Zum ersten Mal umarmten wir uns, dann sagten wir Lebewohl. Und das war's."

Das meint unser Rezensent:
Erstaunlich langlebige Band, wenngleich weit weniger beachtet als in ihren profilierten Anfängen in den 80ern, mittlerweile sind die Abstände ihrer Alben auch ziemlich groß geworden. Nun ist die Band Geschichte, ihr Leader kürzlich verstorben, dies ist quasi ihr Abschiedsalbum. Es pendelt zwischen luftig-relaxtem geradlinigem old-fashioned Indie Pop mit ein paar markanten bis atmosphärisch starken Gitarrenbreaks oder gänzlich alterslosem mit 70er-Rückgriffen und viel Drive, einem tiefenentspanntem Instrumental mit einem Hauch Jazz-Feeling, angefolktem melodieseligem dezent beschwingtem typischem 80er Indie Pop (auch in balladesk), Jazz-Folk-Pop in locker, leicht und melodisch mit sehr alten Bezugspunkten (was den Jazzanteil betrifft) sowie 2 ein klein bischen handfesteren Songs (mit 70er- wie 80er-Parallelen, ohne dort stehen zu bleiben), der eine mit einer kleinen Prise Blues versehen, der andere inklusive schärferen Gitarren-Features. Neben den Saiten erfreut die leise Grundierung einer samtweichen aparten Orgel, zwischendurch könnte man mal mit etwas Fantasie eine entfernte Ähnlichkeit zu abgespeckten relaxteren Prefab Sprout konstatieren (die Art der Melodik vor allem), oder zu ruhigen Felt, mittlere Phase. (detlev von duhn)

Tracklisting
1. Melanie Hargreaves' Father's Jaguar<
>2. Time<
>3. Sea Madness<
>4. Never Give Up<
>5. Amalfi Coast May 1963<
>6. Running On Fumes<
>7. The Highest In The Land<
>8. Sebastian's Medication<
>9. Goodnight Sweetheart
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