My Morning Jacket - The Waterfall II (ltd. ed. clear vinyl)
Rezension
The Waterfall II wurde maßgeblich inspiriert durch die idyllische Umgebung in und um Stinsson Beach, CA und einem Gefühl von verzauberter Isolation.
Aufgenommen im Panoramic House Studio, liebäugelte die fünfköpfige Band aus Kentucky um Frontmann Jim James zunächst mit der Idee die Songs auf einen Schlag herauszubringen, teilte das Material dann aber doch in zwei Hälften auf. Erschienen 2015 brachte Teil 1, The Waterfall, der Band eine Grammy Nominierung in der Kategorie Best Alternative Music Album ein. Jetzt nach fünf Jahren also der fast verschollene zweite Teil dieses wunderbaren Projektes.
Unser Rezensent hat reingehört:
Huch, die hatte ich ja völlig aus den Augen verloren. Diese Fortsetzung zum von mir verpassten 2015er Opus "The Waterfall“ erwischt mich also recht unerwartet und versucht mich anfangs mit sanftestem Wohlklang zu betören was durchaus gelingt. Jim James singt engelsgleich in sphärischen Höhen, die Band spielt dazu betont wattig und pianodominiert. Aufgenommen in Kalifornien, durchweht das Album tatsächlich ein Hauch von spätem Brian Wilson. Was mir anfangs recht soßig und ein wenig verzuckert vorkommt, entwickelt aber schnell seinen ganz eigenen Reiz. Mit viel E-Piano und einem etwas merkwürdig verhallten Sounddesign wird in Atmosphäre geschwelgt, was teils an High Llamas, aber auch an Crosby, Stills & Nash erinnert. Und spätestens ab Song Nummer 3 auch an groovenden Countryrock mit flüssiger Pedal Steel a la Byrds. Am besten gefällt mir das schwermütige „Feel You“, ein klangmächtiger Sechsminüter mit dem Vibe von David Crosbys famosem „Cowboy Movie“ und Neil Youngs „Down By The River“. Generell sind hier anfangs mehr Tasten als Gitarren zu hören, im Verlauf des Albums stellt sich aber eine angenehme Gitarrenschwere eben mit Neil Young-Verwurzelung und sanftem Pedal Steel-Support ein. Dank hymnisch-melancholischer Americana-Grandezza also alles gut bei My Morning Jacket. (Joe Whirlypop)
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