Maria McKee - La Vita Nuova
Rezension
Mehr als zehn Jahre ist es her, dass ich ein neues Studioalbum der schon früh als Lone Justice-Stimme beeindruckenden Sängerin und Songschöpferin in den Händen halten durfte. Kaum beginnt man den raumgreifend epischen Weisen zu lauschen, vergisst man die lange Zeit des Wartens, derart opulent reicht diese Fürstin der beeindruckend beweglichen Melodien, der intervallübergreifenden Gesangsführung dar, taucht ihre unvergessen kraftvolle Stimme in ein von akustischem Instrumentarium und kompletten Symphonieorchester reichhaltig und mit herzhaftem Hang zum gefühlvollen Drama gefüllten Klangraum, dessen unendliche Weiten von längst vergessenen Zeiten künden, als die gehobene Art-/Baroque-Pop-Kunst noch von Streichern und Bläsern getragen und geprägt wurde. Die Liebe zur großen Geste, zum unverhohlen romantischen Schwelgen, zur nach Bühnenaufführung gierender Liedkunst rückt sie dabei deutlich in greifbare Nähe zu Vorbildern von David Bowie und Scott Walker, mitunter glaubt man auch, die Hymnen eines Pete Townshend in der akustisch betonten Orchesterfassung zu erleben, aber nicht nur die kleinen, solistisch zur Gitarre gebotenen Balladen-Ruheinseln zeigen deutlich, dass wir hier die wahre Maria erleben. Faszinierend auch, dass diese Meisterin der melancholisch-berührenden Melodien zudem selbst für die anspruchsvollen Orchesterarrangements verantwortlich zeichnet, welche dem ebenso ehrlichen wie natürlichen Weisen-Reigen eine Größe, Tiefe und Weite verleihen, die bleibend beeindruckt. Ein rundum reifes Macht- und Meisterwerk einer großartigen Künstlerin. (cpa)
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