Rezension
Allein eine einzige Akustikgitarrennote, getragen angeschlagen, reicht als Instrumentierung aus, um zu Beginn des 2019er Werks des delikaten Duos Jessica Larrabee und Andy LaPlant im karg-kostbaren Zusammenspiel mit der betörend dunkel-samtigen Stimme der prägend-berückenden Protagonistin unter die Haut zu gehen, in den Bann zu schlagen und eine magisch-mystische Atmosphäre entstehen zu lassen, die den derart nachhaltig verführten Hörer zehn Desert-Diamanten lang verzaubert. Es sind Jessica's weich-warmer, zart-rauher, mühelos zwischen berührend-verletzlicher Sanftheit und vehement mitreißender Kraft variierender Gesang und ihr Melodie-verliebtes Song-Writing, die die stil-vielfältigen Song-Eigenheiten zwischen nacktem Field-Recording, langsam-intensiver Low-Leidenschaft, roh-romantischem Cowboy Junkies-Country, Hugo Race-Desert Drone, Feist-Feinsinn, beherzter PJ Harvey-Härte und liebenswert-leidenschaftlichem Sunshine Club-Americana zu etwas Außerordentlichem, ganz Besonderem machen. Obwohl die Samt-Stimme bewegend beweglich durch eher zurückhaltend ausgestaltete Klangräume schwebt und tanzt, stets nur wenige Instrumente die intimen Intensitäten beleben, dabei aber jedes für sich, ob akustisch-naturnahe Gitarre, perlend-prägendes E-Piano, sanft wandernder Bass, dezent gestreicheltes Schlagwerk, wolkengleich schwelgende Streicher oder sogar analoge Keyboard-Kunst- und Kostbarkeiten bis hin zum zart angetasteten Air-All-Flug, eine umso prägendere Rolle er- und ausfüllt, wirken die Songs gerade durch ihre luftig-durchschimmernden Arrangements, lässt die allzeit tief unter der Haut spürbare Liebe die Lücken leben, betört diese einzigartig warme Stimme umso nachhaltiger, je mehr sie im magischen Mittelpunkt steht. Ein Wüstenwind umwehter Zehn-Song-Reigen von unwiderstehlich verführerischer Wirkung. (cpa)
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