Isolation Berlin - Vergifte Dich

Isolation Berlin Vergifte Dich Label Staatsakt Erstveröffentlichung 23.02.2018 Format LP Lieferzeit 1 – 3 Werktage Preis 17,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)

Die Berliner sind inzwischen ja eine ziemlich große Nummer geworden. Ich erinnere mich sehr wohlwollend an ihre frühe 5-Song-EP „Körper“, damals noch mit dunkel-ruffen Joy Division- und Gang Of Four-Anklängen. Ihr 2016er Album „Und aus den Wolken tropft die Zeit“ war dann schon eher Indie- als Postpunk-Style, mit reichlich Midtempo und leicht unfertigem Charme. Mehr junge Tocotronic als Fehlfarben also. Das neue Album gerät teils noch ruhiger, mehrfach akustisch instrumentiert, was für meinen Geschmack dann fast schon nach Gisbert zu Knyphausen oder gar Rio Reiser klingt, also ganz schön emo-mäßig und auch eindeutig für ein größeres Publikum gemacht. Dabei gerät die erste Albumhälfte noch recht düster, ich fühle mich an Ton Steine Scherben wie auch an die Stuttgarter Schule-Bands (Die Nerven und ihre diversen Nebenprojekte) erinnert. Der lässig-nonchalante Gesang von Tobias Bamborschke hat sich den gekonnt melodramatischen Jonathan Richman-Charme erhalten, die Songs haben jedoch deutlich an postpunkiger Kantigkeit verloren (Ausnahme: das noisige „Die Leute“), was sich aber wahrscheinlich positiv auf die Verkaufsbilanzen niederschlagen wird. Wäre der Band zu gönnen. (Joe Whirlypop)

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