Rezension
Darauf konnte man nur hoffen, nach 22 Jahren aber sicher nicht mehr mit rechnen: dieses titellose Werk ist tatsächlich ein richtiges neues Studioalbum der hier darf man das reinen Gewissens sagen Kultband aus Reading. Zwischen 1989 und 1995 entstanden leider nur drei Alben, mit denen sich Slowdive als Ahnherrn des sanfteren Shoegaze-Sounds etablierten. Das ging dann nicht lange gut, Neil Halstead und Rachel Goswell betrieben später Mojave 3 und gingen dann solo, 2014 folgte dann das plötzliche Comeback mit Live-Auftritten in Originalbesetzung. Und schon die Vorab-Single „Star Roving“ (hier mit drauf) erwies sich als echter Knaller: richtig hart rockend, mit mächtigen Gitarrenwänden a la The Jesus & Mary Chain, dunkel und doch von majestätischer Pop-Melodik, der mehrstimmige Gesang so betörend wie einst. Das Album beginnt dagegen deutlich softer, ja ätherischer, mit klassischen Cocteau Twins-Leiergitarren, luftig verweht. Das bleibt aber nur ein zartes Intro, denn im Weiteren klingen Slowdive doch oft erstaunlich straight, mit gradliniger Uptempo-Rhythmik. Die Gitarrenflächen von melancholischer Schönheit und mit magischer Aura. Der perfekt harmonierende Gesang von Neil Halstead und Rachel Goswell ist butterweich bis steinerweichend, auch Rachel solo kann souverän überzeugen („Everyone Knows“). Macht insgesamt ein rundum gelungenes Comeback, das die Herzen alter Fans höher schlagen lässt und die zahllosen Epigonen einfach nur unreif wirken lässt. Einziges Manko: nur acht Songs… (Joe Whirlypop)
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