Wallis Bird - Architect (limited DeLuxe Box)
Rezension
Nur drei Jahre benötigte die ebenso berückend eigenwillige wie ansteckend irrsinnige Irin vom OBS-Opener zum Goldenen Gartenplatz am Sonntagabend, aber schon vorher hatten wir den unbremsbaren Bühnen-Irrwisch tief und fest ins Herz geschlossen. Während sie sich auf der Bühne weiterhin treu bleibt, und auch immer wieder mittelgern den ihr fest anhaftenden Energiebündel-Stempel bis an die Grenzen des Fassbaren mit explodierender Konzert-Kraft erfüllt, so nutzt sie ihre Alben zum Ausloten ihrer Vielfalt, als Spielplatz ihrer wachsenden, mit Worten kaum einzugrenzenden kreativen Möglichkeiten. Schon ihr selbstbenanntes 2011er Drittwerk ließ dem treu folgenden Lauscher kaum eine Pause beim stilistischen Hakenschlag, die Fülle des aktuellen Architect-Albums, das sie zum Beverunger Garten-Auftritt zu bester Festivalzeit im Gepäck haben wird, ist schlicht und schier unfassbar. Dabei ist der stilistische Spagat zwischen Folk und Fusion, Gospel und Groove, Dance und Depression, Rock und R’n’B, Jazz, Blues, orchestraler Orgie und schierer Kunst nur ein scheinbarer, denn alles ist Teil dieser schillernd-sprühenden Künstlerin, und erlebt seine farbenflirrende Vereinigung in gerademal zehn Songs. Wallis‘ mal angenehm angerauhter, mal exaltierter, mal schmeichelnd hauchender Gesang liegt – solitär eindringlich oder harmonisch viellagig – gebettet in einem oft groove-getriebenen, immer kunstvoll gestalteten, viel-instrumental-irrlichternden Arrangement-Lager, grenzverneinend werden Genres geeint, wobei nicht nur die Stimme spüren lässt: Dies alles ist Wallis. Immer noch spürt man Folkwurzeln durch das delikate Dickicht hindurch, weiterhin prägt die vehement und virtuos gespielte Gitarre eine instrumentale Hauptrolle, aber wenn gleich zu Beginn Hardly Hardly unwiderstehlich auf den Tanzboden lockt, im weiteren Verlauf mitreissende Energieausbrüche die Sinne verwirren, in anderen Albummomenten karg-akustische Einblicke in schmerzhafte Seelentiefen strudeln lassen – dann ist die Musik das wahre Leben. Unfassbar faszinierend. (cpa)
Aber damit nicht genug: Das 2014er Wallis-Werk kommt auch noch in zwei limitierten, ebenso äußerlich wie inhaltlich zusätzlich aufgewerteten Sonderformaten. Beiden zu eigen ist die beeindruckende Bonus-Platte „ I Did A Cover Of Your Song“, die 10 verschiedene Fremdstücke in verschieden dargereichten Bird-Versionen bietet, vielfach allein zur akustischen Gitarre, aber auch mehrstimmig a capella oder von roher E-Gitarre getrieben gibt’s u.a. Peaches, Black And Gold, Becoming A Jackal, Joga, Teardrop, Hit Me Yith Your Rhythm Stick, In My Life, Caledonia und Little Plastic Castles (da wächst zusammen, was zusammen gehört!). Die schwer limitierte DeLuxe-Box ist schon optisch ein wahres Sammler-Schmuckstück – eine feste, hochformatige Papp-Box im Architect-Album-Design (16,5 x 22 x 6,5 cm) – und bietet Album und Bonus-Tonträger in der Doppel-CD-Verpackung, eine dunkle, Cover-verwandt gestaltete Wallis-Jute-Tasche, einen Wallis-Aufkleber und ein Wallis-Poker-Kartenspiel. Ein Wunschobjekt für jeden wahren Wallis-Fan.
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Believe Digital GmbH
Im Mediapark 6B
50707 Köln
Germany
legal.de@believe.com
noch mehr von Wallis Bird