Chemical Brothers - Come With Us
Rezension
Wieder aufgelegt: Studioalbum Nummer 5 und alles bleibt wie es ist. Anderen wird da schon mal kreativer Stillstand attestiert, in diesem Fall wird die verläßliche Wiederkehr der elektronischen Dampframme allgemein begrüßt. Die Chemical Brothers drehen die Zündung und machen einfach los daß der Rechner qualmt. Da gibt es keine verschnörkelten Kopfgeburten sondern durchgängig Volldampft. Nur selten gewährt uns eine Band die Gnade, den Urtrieben freien Lauf lassen zu dürfen, nur noch konvulsivisch mit diversen Körperteilen zu stampfen, zu nicken und zu wippen. AC/DC war so eine Band, die ähnlich an diese einfachen Instinkte appellierte. Die Chemical Brothers arbeiten natürlich mit anderem Handwerkszeug, ist klar, aber ebenso sinnlich.
Unbeirrt und selbstbewußt gehen Tom Rowlands und Ed Simons auf ihrem 5. Studioalbum konsequenter denn je in die Vollen. Zwischen den Breitseiten nimmt man aber doch einigen Beipack aus Raffinesse und Mehrschichtigkeit wahr. Etwa frenetische Congas (It Began In Africa), hysterische Trompetenfanale (Denmark), keine Gitarren (Star Guitar), tänzelnde Akustikgitarren (Hoops) oder das (rechnererzeugte) Streicherintro, das in Synthie-Peitschen erstirbt (Come With Us). Es gibt also sehr wohl differenzierte Arrangements, mehr als schmückendes Beiwerk sind die traditionell illustren Gäste, dieses mal dabei: Richard Ashcroft (Ex-Verve) der sich auf „The Test“ ins Delirium singt, der Song hat das Zeug zum „Kashmir“ der Chemical Brothers zu werden. Beth Orton’s Gesang beißt und fräst sich erfolgreich durch das etwas mystisch vernebelt beginnende, und als Hardcore Disco-Stomper endende, „The State We’re In“. Die filigranen Details sind geschickt in die rauhen Energiestränge von barbarischer Kraft gewoben.
Es geht stracks geradeaus bis man auf’s herrlichste verwüstet, blankgeputzt, erfrischt ist. Diese Chemie stimmt, sie wandelt elektrische Energie in puren Rock’n’Roll.
Review
„...for the most part it´s a thrilling, energy-charged adventure that effortlessly spans Balearic house, electronic folk and post-techno, neo-disco and – rather less triumphantly – beats-driven, epic blues.” (MOJO)
Tracklisting
LP 1:< |
>1. Come With Us< |
>2. It Began In Africa< |
>3. Galaxy Bounce< |
>4. Star guitar< |
>5. Hoops< |
>< |
>LP 2:< |
>1. My Elastic Eye< |
>2. The Star We're In< |
>3. Denmark< |
>4. Pioneer Skies< |
>5. The Test |
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