Rezension
Die Gruppe heißt shatten und ihre neue Platte trägt den Namen „Gruppenchat“. Nach der Veröffentlichung eines limitierten Tapes mit Coverversionen der weithin viel zu unbekannten Kieler Punkband Totschick, erscheint nun mit „Gruppenchat“ der Nachfolger ihres selbstbetitelten Debüts, das im Frühjahr 2021 mit seiner lebhaften Konzepthaftigkeit und einem radikalen Livecharakter einen Nerv traf und in der Musikpresse durchweg positiv besprochen wurde. „Shattens Debüt ist das perfekte Album zur Zeit: euphorisierend, niederschmetternd und aufrichtend zugleich“, schrieb die Visions. „Gruppenchat“ ist ein morbides Get-together geworden. Auf 6 Songs bringen shatten all ihre brachiale Energie und ihre Jackentaschen-Lyrik zum Einsatz, um einen ganz eigenen Kosmos zu umreißen. Wie mit dem Ruhepuls eines Eichhörnchens durchkreuzen sie Milieus, die vor allem dadurch verbunden sind, dass in ihnen das vermeintliche Abseits in den Mittelpunkt der Welt zu rücken scheint. Wo sich zu Beginn das Idyll als weithin dichtgekackt entpuppt (Urlaub), werden wenig später Motel-Phantasien schwelgerisch ausgelebt (Ein Auto mit offenen Türen), um schließlich über das Ende der Stadt als Manifest des Patriarchats zu sprechen (Moderne Arbeit). Die Produktion ist gewohnt rau, manchmal ungestüm, aber nie lieblos. Vor allem aber gelingt es shatten mit „Gruppenchat“ die betörende Energie ihrer Livekonzerte auf Vinyl zu pressen.
Tracklisting
Urlaub< |
>2shattenSturmschaden< |
>3shattenGift< |
>4shattenMuede Mods< |
>5shattenEin Auto mit offenen Tueren< |
>6shattenModerne Arbeit |
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