Rezension
Kürzlich durfte ich das durchaus glamouröse kalifornische Girl-Trio schon mal in einer kleinen Location live erleben, jetzt kommt nach einigen 7-Inches endlich auch das Debütalbum. Kurz gesagt klingt die Band wie etwas dynamischere, in verhalltem Reverb-Sound badende Mazzy Star in schwer psychedelischer, teils auch etwas bluesiger Garagen-Ästhetik. Also generell mit reichlich Sixties- und Shoegaze-Appeal, wobei Sängerin Sade Sanchez schon eine überragende Frontfrau ist. Ihr Gesang ist tatsächlich eine trashig hingerotzte, gewollt artikulationsarme Variante von Hope Sandovals betörendem Hippie-Chic, noch besser ist allerdings diese furiose Gitarre: laut, verhallt und im schönsten Reverb-Vintage-Sound. Nicht wirklich virtuos, aber doch sehr prägnant und effizient. Mit Feedbackschlieren klingt es dann nach neuerem Shoegaze, generell aber eher nach Phil Spectorschen Sixties-Girlpop-Sounds, Cramps, Spacemen 3 und den teilweise nicht unähnlichen französischen Liminanas, aber auch Gun Club und Stooges, wie sie selbst betonen. Auch der fuzzschwangere Bass und das schellenlastige Drumming sind stilsicher inszeniert, das Album insgesamt ein psychedelischer Trip in Richtung Sixties-Girl-Pop in der düster-garagigen Wall Of Sound-Variante. (Joe Whirlypop)