Shannon & The Clams - Gone By The Dawn
Rezension
Weirdo-Indie von der US-Westküste: Shannon & The Clams kommen aus Oakland und sind leicht durchgeknallte Alleskönner. Mutmaßlich mit Garage Punk-Vergangenheit, heute aber musikalische Freigeister, mit übermütiger Lust am enthemmten Musizieren. Sängerin Shannon Shaw hat dazu die richtige Stimme: sehr cool, scharf und schneidend, dazu auch herrlich wandlungsfähig. Denn dieses vierte Album der Band hat doch reichlich theatralischen Impetus: jeder Song klingt anders, extrem abwechslungsreich, aber immer gnadenlos eingängig: instrumentiert mit schrägen Orgeln, knackigen Gitarren, und intensivem, oft mehrstimmigem Gesang. „Gone By The Dawn” wirkt auf mich wie ein knallbuntes US-Indie-Musical, stilistisch verankert in 60s-Drama-Pop von Del Shannon bis Shangri-Las, mit knalligem Vaudeville-Einschlag und zumindest haltungsmäßig beeinflusst von Bands wie They Might Be Giants, Camper Van Beethoven, Jonathan Richman, Half Japanese und Devo – aber auch dem „American Graffiti“-Soundtrack. Es gibt aber auch immer wieder richtig coole Momente, vor allem wenn Shannon eine leicht angeheiterte US-Version von Gemma Ray gibt. Mit diesem Album qualifizieren sich Shannon & The Clams unbedingt für den Soundtrack des nächsten John Waters-Films. (Joe Whirlypop)
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