Rezension
Neues Album eines meiner liebsten Ex-Glitterhouse-Band. Vor allem live sind die drei Niederländer*innen (mit neuseeländischer Verstärkung) eine echte Bombe, inzwischen finde ich aber auch die Tonkonserven überzeugend. Ihr treibender, tanzbarer Psychedelic-Rock bedient sich bei elektronischen Genres zwischen Trance und Goa, wird aber als Rockband inszeniert, mit hart treibenden Beats und einer großartigen, vor allem live flächendeckenden Gitarre, die immer wieder für erstaunliche Effekte sorgt. Auf dem neuen Album ist oft ein analoger Sequencer-Beat präsent, was den Songs einen etwas elektropoppigeren Anstrich verpasst. Die Gitarre dann im Hintergrund es lohnt sich aber immer, genau hinzuhören. Denn auch hier setzt Gitarrist Daniel ‚Da Freez' Johnston mit oft minimalen Mitteln die funky Akzente. Manches erinnert an nicht mehr ganz so zeitgemäße Bands wie Goldfrapp, die besten Nummern sind aber die Uptempo-Floorfiller mit treibendem Beat. Teils auch BigBeat, und insgesamt eine eigenständiger Form von handgespieltem Dance- und Trancerock. Wie die famose Gitarre mit nur winzigen Einton-Licks für teibenden Funk sorgt, lässt mich immer wieder staunen. Auch die kleinen fast dubbigen Echoeffekte sorgen für psychedelische Tiefe. Besonders gut gefällt mir „Cry Baby“ mit orientalischen Gesangsharmonien und spacigem Blubbern letztlich eine ebenso eigentümliche wie für mich überzeugende Version von Goa-Hippie-Rock. Gelungenes Album, das die Vorfreude auf kommende Auftritte wachsen lässt. (Joe Whirlypop)
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