Ipek Yolu - Tropical Anatolia
Rezension
Großartiges Album für alle, die wie ich schwer vom psychedelischen Anadolu-Rock aus dem Hause Glitterbeat angefixt sind. Ipek Yolu klingen für mich wie ein Hybrid aus Baba Zula und Altin Gün dabei kommt die Band aus Dänemark! Im Mittelpunkt steht allerdings der türkischstämmige Saz-Spieler Özgur Turan (ansonsten bei der anatolischen FolkbandHudna beschäftigt), der sich von zwei vielseitigen Musiken der dänischen Band Junglelyd begleiten lässt. Und diese Saz (bzw. Baglama) ist ein echtes Ereignis: Turans flüssige Läufe auf dem exotischen Saiteninstrument jagen mir den einen oder anderen wohligen Schauder über den Rücken. Stilistisch geht es um groovenden, tanzbaren Turkrock mit milde psychedelischem Vibe. Die Drums werden mit türkischer Percussion unterstützt, Lead-Instrument kann auch mal eine Flöte (und weitere folkloristische Blasinstrumente), Orgel oder E-Gitarre sein. Die Melodien klingen nach authentischem Vorderen Orient, das Produktionsdesign orientiert sich an zeitlosem Spätsechziger- und 70er Rock ganz ohne erkennbare digitale Elemente. Die Band ist nach dem türkischen Namen der Seidenstraße benannt, was auch eine gewisse fernöstliche Ausrichtung impliziert. Aber auch Classic Rock hat seine Spuren im Sound von Ipek Yolu hinterlassen wie auch andere Ethno-Vibes elegant integriert werden, was den Albumtitel „Tropical Anatolia“ letztlich zum Programm macht. Die Mehrzahl der Songs verzichtet auf Vocals, wobei der türkische Gesang prächtig zum teils richtig spacigen Groove passt. Großartiges Albumdebüt, die Band will ich unbedingt live sehen. (Joe Whirlypop)
Review
The band merges bass-heavy electro-tinged cumbia grooves, saz riffs and surf guitar into a multicultural melting pot of South American rhythms, Anatolian folk music and 60s psychedelic rock. A unique universe of sound that bridges the tropical jungles and the dusty deserts in a kaleidoscopic blend of music.