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Huch, habe ich da versehentlich ein altes Dave Brubeck-Album statt der neuen King Gizzard erwischt? Dieses meiner Rechnung nach dritte Album der irren Australier (in diesem Jahr!) beginnt tatsächlich ganz schön mellow-jazzig und ziemlich laidback. Mit Vibraphon, Flöten, Vogelgezwitscher und unrundem Muckerbeat (oder gleich Dreivierteltakt), am charakteristischen Drum-Sound kann man aber leicht erkennen, wer hier spielt. Mit dem befreundeten Mild High Club aus L.A. klingt dieses neue Werk tatsächlich anders als die durchgeknallten, explosiv-psychedelischen Vorgänger. Hier dauert es ganz schön lang bis zum ersten, kleineren Spacerock-Freakout, da ist dann schon mehr als die Hälfte des aber keineswegs uninteressanten Albums vorüber. Diesmal dominiert also eher geisterhafter, hippieseliger Fake- und Freak-Jazz, irgendwo zwischen Grateful Dead, Holger Czukay und avancierten SST-Bands in den späten 80ern. Geblieben ist aber der unwiderstehliche Drive der zwei Drummer, fernöstliche Harmonien und hypnotischer Groove - diesmal eben meistens unteres Midtempo. Konkret bezieht sich Sänger/Gitarrist Stu Mackenzie diesmal auf den Einfluss von Ethio-Jazz a la Mulatu Astatke, der im elastischen Stilmix (und bei den Songtiteln) durchaus auch Spuren hinterlassen hat. Statt rasanter Spacrerock-Freakouts gibt es diesmal also fast progjazzigen Sound mit dominantem E-Bass (konsequent mit Plektrum gespielt), Flöte und Fender Rhodes, leicht verdaddelt und mit angezogener Handbremse. Und tatsächlich auch so etwas wie Space Bossa! Ist also schwerer zugänglich und für das euphorisierte Publikum bei den Konzerten wohl erst mal etwas gewöhnungsbedürftig. Trotzdem natürlich ganz toll. (Joe Whirlypop)