Jeremiah Johnson - Hi-Fi Drive By
Rezension
22er des Blues-Musikers aus St. Louis, der Vorgänger stand in den US-Billboard-Blues-Charts auf Platz 1. Seine vorzügliche Gitarre agiert des Öfteren durchaus Rock-bewußt, aber Blues Rock im gewöhnlichen Sinne spielt er nicht (mit vielleicht ein, zwei Ausnahmen). Sondern z.B. sehr traditionsbewußten R´n´B, beseelt von eben dieser tollen Gitarre, mal schön stechend, mal immer wieder verzerrt hochgepitcht (und etwas funky), teils inklusive besonders emotionalem Sax (Bläser gehören eh durchgängig zum Inventar), und old-fashioned groovend wobei früher Albert King z.T. zumindest Pate steht. Oder Southern R´n´B bzw. Blues, zeitlos, saftig und exzellent, mit und ohne einer gewissen Portion Rock-Feeling, Glanzpunkte setzen hier eine superbe Slide, dort das perfekte Zusammenwirken von Harmonica, Gitarre und Bläsern. Anderswo bezieht er sich recht deutlich auf die 70er Jahre, besonders der frühen, ob dezent soulig, R´n´B in Rock, oder bis auf die angestochene Gitarre relativ relaxt. Famoser Proto-Rock´n´Roll mit feinsten Features von Piano (Gast Victor Wainwright) und Gitarre (authentisch und mitreißend) kommt hinzu, sowie, ebenfalls von den 50ern inspiriert (aber auch den späten 60ern), stampfender rockender R´n´B. Ganz zum Schluß geht´s in Richtung eines Rhythmus-Festes mit Latin/Kuba-Input. Es produzierte (und spielte) übrigens Paul Niehaus, über lange Zeit bei Lambchop und Calexico (und gern gesehener Gast bei Iron & Wine). Weitgehend ausgezeichnet. Auf Ruf Records. (detlev von duhn)
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