Black Country, New Road - Live At Bush Hall
Rezension
Die Band ist Live ein Hammer und dies hier sind alles neue Songs!
Vinyl-only
23er der englischen Kritikerlieblinge. Mal was anderes: Neue Stücke nicht auf Studio-LP rausbringen, sondern in Live-Versionen und nicht in einem gewöhnlichen Live-Set versteckt, sondern ausschließlich. Was allerdings nicht nur irgendwie zur Band paßt, sondern konsequent ist, denn das hier ist quasi ein Neuanfang, nach dem Weggang ihres regulären Sängers vor einem Jahr krempelten sie bei ihren Konzerten schon das komplette Programm um, diese neuen Songs wurden zunächst für die Liveauftritte geschrieben/konzipiert. Die Vocals übernahmen fortan 2 der 3 Frauen der Gruppe und einer der Männer (selten), vor allem Tyler Hyde singt (bei 5 der 9 Tracks), und zwar oft emotional packend! Parallel damit änderte sich der Stil: Der Post Punk-Anteil war schon vorher auf dem „Rückzug“, ist nun fast ganz eliminiert, es dominieren immer wieder andere Einflüsse (die sich zudem mehrfach während der Stücke ändern), so z.B. Post Rock, Emo/Indie Rock, eine Art „Theatralik-Rock“, Roots-Elemente (ganz punktuell ein wenig Jazz, gelegentlich Folk, besonders eindrucksvoll und in gewissermaßen freigeistiger Form in einem Song, der anfangs fast wie Björk anmutet), sporadisch (aber klasse, und stürmisch) Rock´n´Roll oder Songwriter Pop (als leise zarte Piano-Ballade, entfernt eine kleine Prise Kate Bush?) oder ein Hauch Klassik, sogar Prog Rock-Anleihen (die mich ein bischen an Van Der Graaf Generator erinnern). Aber nichts davon hat längere Zeit Bestand oder ist gar durchgängig zu hören. Ein, zwei Mal dachte ich an die frühen Arcade Fire. In höchstem Maße charakteristisch sind die enormen Kontraste innerhalb sämtlicher Tracks, und ihre dramatische Ader, die Emotionalität. Ständig pendeln sie zwischen sehr zarten bzw. leisen, minimalistischen bis lyrischen Parts, sehr agilen, beweglichen, allmählichen und plötzlichen Verdichtungen, Aufschwüngen und voll-süffigen/voluminösen Klängen, zwischendurch etwas dräuend, melancholisch, dunkler, klingen auch mal rhythmisch extrem variabel; entsprechend ändern sich die Arrangements (sie verfügen ja über ein reiches Klangfarben-Arsenal, akustische wie elektrische Gitarren, Piano, Akkordeon, Sax (das fast immer dabei ist), Flöte, Geige). (detlev von duhn)
Tracklisting
A1. Up Song - Live at Bush Hall< |
>A2. The Boy - Live at Bush Hall< |
>A3. I Won't Always Love You - Live at Bush Hall< |
>A4. Across The Pond Friend - Live at Bush Hall< |
>A5. Laughing Song - Live at Bush Hall< |
>< |
>B1. The Wrong Trousers - Live at Bush Hall< |
>B2. Turbines/Pigs - Live at Bush Hall< |
>B3. Dancers - Live at Bush Hall< |
>B4. Up Song (Reprise) - Live at Bush Hall |
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