Rezension
Bei Postrock bin ich ein anspruchsvoller Hörer, längst lasse ich mich nicht mehr von epischer Gitarren-Klangwucht und prachtvoller Inszenierung blenden bei allzu vielen Bands bleibt dahinter meines Erachtens wenig Substanz. Beim Leipziger Instrumental-Trio jeffk ist das nicht so hier steckt kompositorischer Content drin, aber auch beherzte Gitarrenhärte und vor allem auch ein angenehmes Quantum an Abwechslung. Die sechs Songs in ausführlicher Länge beeindrucken mit satter Heavyness: Die Drums bollernd, der Bass dreckig, die Riffarbeit kraftvoll, aber nicht allzu schematisch. Die satte Produktion reizt die gängigen Genrekonventionen souverän aus: Die Gitarrenwände sind turmhoch, die Drums nutzen alle Möglichkeiten ohne dabei den schweren Groove zu verlieren. Das zweite Album der Band arbeitet diesmal auch mit kleinen Loops und fast unhörbaren elektronischen Elementen, was die cineastische Klangmacht von „TAR“ weiter verstärkt. Teils fühle ich mich an die grandiosen Spacelords erinnert, wobei es hier aber schon etwas progrockiger zugeht. In ruhigeren Momenten ist auch eine organische Blues-Grundierung spürbar, die der Musik Herz und Erdigkeit verleiht. Beeindruckend ist die Dynamik der Band, die dem prinzipiell limitierten Format Größe und Unterhaltungswert verleiht. Wobei der mächtige Wall of Sound seine Wirkung wohl erst auf der Bühne komplett entfaltet. (Joe Whirlypop)