Rezension
Rýr - trotz dieses nordischen Bandnamens kommt der - natürlich schwarz gewandete - Vierer aus Berlin. Angekündigt als Post Metal höre ich doch eher metallischen Postrock also genretypisch komplett ohne Gesang, ausschließlich in dunkles Moll gestimmt und hier tatsächlich richtig, richtig heavy. Die fünf langen Songs ihres zweiten Albums entwickeln eine intensive Dramaturgie, mit tonnenschwerer Riffarbeit und wuchtigem Beat. Verwurzelt in Doom und Black Sabbath-Strukturen, arbeiten sich zwei Gitarren und (weit) im Hintergrund auch ein paar atmosphärische Tastenklänge durch dunkle Klangwelten. Die Dynamik stimmt, da zumindest kurzzeitig auch mal die Füße vom Gas genommen werden, was mit immer wieder erneut einsetzender Gitarrenwucht einen beeindruckenden und vorzügliche produzierten Breitwandsound ergibt. Der wurde von Jan Oberg im Hidden Planet Studio (The Ocean, Sun Worship) aufgenommen. Rýr entfalten einen klangmächtigen Wall Of Sound, variieren ihre Heavyness gekonnt und schaffen es damit auch über Albumlänge ganz ohne Gesang zu fesseln was beileibe nicht jeder instrumentalen Postrockband gelingt. (Joe Whirlypop)
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