Rezension
Iggys jüngstes Konzert habe ich leider verpasst, Freunde berichteten recht unterschiedlich darüber. Für dieses nagelneue Studioalbum wage ich breiten Konsens zu prognostizieren, denn es rockt größeren teils wie Sau seriöser kann ich das erst mal nicht beschreiben. Der Meister hat Power und Wut im Bauch (der Opener „Frenzy“ ist ein Hammer und zurecht die erste Singleauskopplung), ist bestens bei Stimme ob als derber Shouter oder als sonorer Crooner. Abseits aktueller Trends und Moden spielt Iggy seinen klassischen Sound zwischen Stooges und, nun ja, Bowie. Erschienen auf Gold Tooth, dem Label des jungen Erfolgsproduzenten Andrew Watt (Ozzy Osbourne, Eddie Vedder), der Iggy hier die passende Bühne bietet. Die Gitarren sind heavy, die Arrangements aber auch popkompatibel, meistens mit dickem Rockgroove (Cowbell!) versehen, teils ein wenig an die Mittachtziger-„Blah Blah Blah“-Phase erinnernd. Die Stimme klingt dunkel und kraftvoll, Iggy ist ganz er selbst. Die ungestüme Punk-Wucht der Single blitzt auch bei „Modern Day Rip Off“ auf inklusive Stooges-Hammer-Piano, auch als „Neo Punk“ inszeniert er sich mit explosiver Energie Respekt! In den ruhigeren Momenten zelebriert er gekonnt seinen knarzigen Bariton, was fast schon an Serge Gainsbourg erinnert. Insgesamt dominiert jedoch kraftvoller Rock'n'Roll, was „Every Loser“ zu einem überraschend dynamischen und letztlich auch sehr überzeugenden Album macht. Hoher Promi-Faktor auf der Gästeliste: Duff McKagan, Chad Smith und diverse Mitglieder von Blink 182, Foo Fighters, Guns N' Roses, Jane's Addiction und Pearl Jam schauten im Studio vorbei. (Joe Whirlypop)
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