Spiritus Mortis: The Great Seal - Hilfe
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Spiritus Mortis - The Great Seal

Cover von The Great Seal
Spiritus Mortis
The Great Seal

Label Svart Records
Erstveröffentlichung 16.09.2022
Format CD
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 16,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Finnen, seit 1987 aktiv, nach serienweise Demos kam aber erst 2004 ihre Debut-LP. Sonst bespreche ich eigentlich kaum mal Metal oder Artverwandtes (abgesehen von Stoner-Alben), diese Ausnahme hat auch mit meiner (natürlich Black Sabbath zu verdankenden) alten Leidenschaft für Doom zu tun (die sich später u.a. mit Candlemass fortsetzte). Wobei die Finnen nicht der reinen Lehre alter Zeiten huldigen, sie bauen schon mal (kurzzeitig) Elemente aus Speed Metal, klassischem Heavy Metal ein, aber nie durchgängig in purer Form. Bzw. zelebrieren eine Art Speed Doom (Candlemass in beschleunigt?) mitsamt einer Spur sakraler Chöre und wunderbarer Gitarrenmelodien (dort allerdings in runtergeschraubtem Tempo). Richtig tolles Stück jedenfalls! Und sie verfügen über einen außergewöhnlichen Sänger, der dem Genre unerwartete Nuancen abringt, mit einer ordentlichen (und wirkungsvollen!) Portion Theatralik, kurzen Ausflügen in höhere Register oder die Gruft, gefühlvollen ziemlich sanften Tönen. Neben dem erwähnten Highlight gibt es Slow Motion Doom in Granit gemeißelt (für Momente attraktives Keyboard-Backing), einen dunklen und atmosphärisch sehr starken bis geradezu erhebenden Song (dramatisch und wuchtig, ausgesprochen melodisch, und zwar fast durchweg), Anklänge an spätere gute Black Sabbath (mit jubilierendem Guitar-Feature und markantem mehrstimmigem Refrain), archetypischen frühen Doom, ultraheavy und düster (dann doch Sabbath in den frühen Jahren…). Ein weiterer Top-Track mischt recht schleppenden Doom Metal mit ansatzweise ergreifenden und mystischen Phasen, fast epischen melodieverliebten Gitarren-Parts und tollen Refrains sowie einer ganz ruhigen Passage. 1 oder 2 etwas zu stereotype/gesichtslose bzw. zu sehr in die Länge gezogene Tracks seien ihnen verziehen. Endlich mal wieder ein Metal-Werk, daß ich in großen Teilen genießen kann. (detlev von duhn)