Rezension
Das Vermächtnis zum ersten Todestag und gleichzeitig auch zum 70. Geburtstag: dies sind die Resultate der letzten Sessions, die David Bowie kurz vor seinem Tod eingespielt hat. Sie erschienen bereits letztes Jahr auf dem aber wohl etwas untergegangenen Soundtrack zu seinem „Black Star“-Musical, der ansonsten auch Musik anderer Künstler zu bieten hatte. Die vier „echten“ Bowie-Songs wurden extrahiert und zunächst nur digital veröffentlicht. Jetzt erscheinen sie auch in unterschiedlichen Formaten als Tonträger. Eröffnet wird die EP vom grandiosen „Lazarus“, dass ja auch auf dem erstaunlich konsensfähigen letzten Album „Black Star“ das Highlight war. Dazu kommen drei Songs, die man eben nicht auf dem regulären Album findet: „No Plan“ klingt entspannt und traurig zu gleich, Bowies Stimme durchaus angegriffen, dank der elegischen Melodieführung aber eben auch beeindruckend bittersüß. „Killing A Little Time“ ist dagegen ein kantiger Brecher mit E-Gitarre, Sax und derben Drum-Breaks, klingt hartprogig wie King Crimson. „When I Met You“ gerät mit Electronics , leiernder Gitarre und stoischem Beat fast schon retro-postpunkig. Insgesamt ein angemessen nachtdunkles Requiem mit 18 Minuten Spielzeit. (Joe Whirlypop)
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