Paul Rodgers - The Royal Sessions
Rezension
Eins vorab: Paul Rodgers zählt zu den Stimmen, die sich seit seligen Free Zeiten in meinen Allzeit-Stimm-Top-10 festgesetzt haben, ganz egal was später passierte (ich bin ihm auch nicht überall hin gefolgt). Aber wenn ich dann lese, dass er ein Album mit klassischen Memphis-Songs von noch klassischeren Labels wie Stax/Volt, Goldwax und Hi aufnimmt, dann höre ich direkt auf, denn den Sound von Memphis und seiner Soul-Labels habe ich in einer anderen Top-10 ganz oben. Um die Aufnahmen möglichst authentisch zu gestalten, ging er vor Ort in Willie Mitchellþs Royal Studio (das nun von seinem Sohn geführt wird) und lud einige der alten Musiker (darunter zwei der drei Hodges-Brüder, ehedem die geniale Hi Studio Band) zu den Sessions ein. Originale von Sam & Dave, Otis Redding, Ann Peebles, Isaac Hayes, Albert King und anderen werden mit viel Respekt neu interpretiert, ohne sich zu weit vom Original zu entfernen - was laut Rodgers eine bewusste (und richtige) Entscheidung war. Die größtenteils aus älteren, farbigen Musikern bestehende Band fährt einen lockeren Groove, das Gebläse schiebt wenn nötig und die Stimme von Paul Rodgers entfaltet noch immer seine magische Wirkung (zumindest auf mich). Das ist eine Herzensangelegenheit, das wird schnell klar. Gerne hätte ich mir den rauhen Sound aus den Stax Anfangstagen gewünscht, aber Rodgers war ja bei Hi und da ging es Anfang der Siebziger sowieso schon etwas polierter zu - man denke an die grandiosen Al Green Platten. Finanzielle Überschüsse werden an das Educational Memphis Music Programm überwiesen.
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