Ali Farka Toure: Voyageur - Hilfe
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Ali Farka Toure - Voyageur

Cover von Voyageur
Ali Farka Toure
Voyageur

Label World Circuit
Erstveröffentlichung 10.03.2023
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 14,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Ali Farka Touré ist bekannt als einer der einflussreichsten und talentiertesten Gitarristen, die Afrika je hervorgebracht hat. Sein Vermächtnis und sein Einfluss können kaum überschätzt werden: Alis Sound verschmolz seine geliebten traditionellen malischen Musikstile mit ausgeprägten Elementen des Blues, was zur Schaffung eines bahnbrechenden neuen Genres führte, das heute als "Desert Blues" bekannt ist und ihm drei Grammy-Preise und weitreichende Verehrung einbrachte. „Voyageur" ist die erste Veröffentlichung bisher unveröffentlichter Musik seit dem mit einem Grammy ausgezeichneten Album „Ali & Toumani" aus dem Jahr 2010 und enthält eine Sammlung bisher ungehörter Perlen, die zu verschiedenen Zeitpunkten in Alis glanzvoller Karriere aufgenommen wurden. Das Album, auf dem auch der malische Superstar Oumou Sangaré auf drei Tracks zu hören ist, unterstreicht Alis Status als weltweit verehrte Legende der afrikanischen Musik.

Und so beschreibt das unser Rezensent:
Okay, Liebhaber westafrikanischer Musik werden sicherlich schon viel vom großen Meister aus Mali haben. Dennoch ist dieses posthume „neue“ Album voller unveröffentlichter Musik (inklusive einiger ganz unbekannter Songs) aus den letzten 15 Jahren seines Lebens ausgesprochen lohnend (und selbst für Neueinsteiger geeignet). Die Aufnahmen stammen aus dem Studio sowie von Konzert-Rehearsals, klangtechnisch top.

Das Konzept ähnelt sich bei vielen Stücken: Typischer Mali-Sound im gleichmäßigen für gewöhnlich halb-schnellen Flow/zurückhaltendem Afro-Groove, seine Trademark-Stimme garniert mit Backing oder Harmony Vocals bzw. kleinem Chor (teils etwas Call/Response-mäßig), dazu hier akustische, dort elektrische Gitarre(n), beides vorzüglich (vor allem einige kurze superbe Soli). Ein paar Mal kommt Ngoni hinzu (u.a. der brillante Bassekou Kouyate persönlich), in einem Fall eine sehr schöne/wirkungsvolle Flöte. Als besonderes Bonbon singt die große Oumou Sangare Duett- und Harmony Vocals, enorm bereichernd natürlich, zweimal im beschriebenen Kontext (einer dieser Tracks glänzt zusätzlich durch eine phasenweise klasse rhythmisch akzentuierende E-Gitarre). Ein drittes Mal bei einem der 3 (von 9) Stücken, die aus dem gewohnten Rahmen teils massiv ausbrechen; dort übernimmt sie den größten Teil des Gesangs, der Song ist deutlich rhythmisch komplexer/variabler/akzentuierter als sonst, zum einen noch stärker alten Traditionen verpflichtet, mit mehreren bestechend aufspielenden Saiteninstrumenten, was Toure andererseits nicht davon abhielt, ihn (gar nicht traditionsgemäß) mit einem aparten Sax anzureichern. Das Ergebnis ist nichts weniger als großartig!

Was in vielleicht noch größerem Ausmaß auch auf das direkt nachfolgende Stück zutrifft, hier agieren gleich mehrere Bläser (u.a. Pee Wee Ellis!) in feinster manchmal eine Spur jazziger Weise (und klangfarbenreich), Toure singt teilweise ganz anders (inklusive lang anhaltender Silben, betörend), noch dazu von weiteren Stimmen in reizvollen Kombinationen unterstützt (darunter Afel Boucoum, noch eine Ikone) die Percussion reduziert, ein sehr beweglicher Track, zugleich irgendwie eine Spur kontemplativ. Purer Genuß! Die abschließende Nummer arbeitet mit einem großen effektiven Chor, 2 E-Gitarren plus Ngoni, die Percussion ist kaum wahrnehmbar, die Melodik besonders stark und besitzt ebenfalls herausragende Qualitäten.

Selten kommen so tolle posthume Werke heraus, eine große Empfehlung. (detlev von duhn)

Tracklisting
1. Safari <
>2. Malahani <
>3. Sambadio (Acoustic) <
>4. Bandolobourou (feat. Oumou Sangaré) <
>5. Cherie (feat. Oumou Sangaré) <
>6. Kenouna <
>7. Sadjona (feat. Oumou Sangaré) <
>8. Sambadio (Electric) <
>9. Kombo Galia
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