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Congotronics International - Where's The One?

Cover von Where's The One?
Congotronics International
Where's The One?

Label Crammed
Erstveröffentlichung 29.07.2022
Format 2-LP+DLC
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 25,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Die bahnbrechenden ersten Alben der wirklich singulären Kongo-Bands Konono No. 1 und Kasai Allstars schlugen in den 00er-Jahren bekanntlich wie eine Bombe ein und lösten bei diversen Indie-Bands exzessive Begeisterung aus, mit der Folge der Tribute-Compilation Tradi-Mods vs. Rockers. Daraus wiederum entwickelte sich dieses Zusammentreffen von Leuten aus des beiden Kongo-Gruppen, der kompletten Avant-(Indie-) Rock-Band Deerhoof, der argentinischen Singer-Songwriterin Juana Molina, den beiden Wildbirds & Peacedrums-Musikern und Matt Mehlan von den Skeletons, die nach einigen Proben sowohl auf Tour gingen (mit 19 Musiker/innen) als auch Studioaufnahmen machten, manchmal auch in kleineren Zusammenhängen, das meiste 2011, einiges später. Greg Saunier von Deerhood mixte das alles (und einige virtuell hergestellte Songs) im Laufe der Zeit neu (teils radikal, vorher in die Einzelteile zerlegt), das Ergebnis erscheint nun endlich (neben einem Doku-Film der Tour). Und ist ein ziemlich grandioses Ereignis! 21 Stücke, die meisten interkulturell komponiert. Bestehend aus reichlich (gern selbst zusammengebauter) afrikanischer Percussion, mehreren Drummern und Bassisten, einer großen Gitarrenfront und 3 Likembes (ein außergewöhnliches traditionelles der Mbira verwandtes Daumenklavier, von den Kongolesen voll elektrifiziert, ähnlich wie E-Gitarren klingend, teils sehr scharf!), hinzu kommt eine Art Balafon. Auf 70 Minuten mischen sie, auf immer wieder ganz und gar unterschiedliche insgesamt stark kontrastierende/variierende Weise, diverse elektrifizierte Kongo-Traditionen (in 2,3 Fällen auch fast vollständig pure, archaisch wirkende Phasen, jedoch ebenfalls weit avancierte Formen, beinahe sowas wie „Kongo-Avantgarde“), Indie-Gitarren-Rock der gern innovativeren Sorte (und gleichfalls variabel gestaltet), ein paar Noise-Störfeuer, sporadisch sogar ganz dezent karibisch oder westafrikanisch (JuJu) anmutende Momente, mal „Guitar-Experimental-Rock“ oder Post Punk-Einfluß oder sowas wie „Post Avant-Wave“. Einer der absoluten (es gibt viele!) Höhepunkte bringt Kongo-Musik mit Indie-Guitar-Pop, der ein wenig an Animal Collective erinnert, zusammen, etwas ruhiger, total hypnotisch. Erstaunlich ist die Rhythmik, man sollte vermuten, daß es vor Polyrhythmen nur so wimmelt, das ist auch recht oft der Fall, aber daneben kommen stampfende mitreißende (bis sehr harte) radikal straighte Beats vor, zeitweise poetische, ja sogar kontemplative (wunderschöne) Tracks, luftige bis minimalistische oder wenigstens deutlich entschlackte Passagen (selbst Gitarren oder Percussion setzen schon mal aus). Auf der anderen Seite stehen eine extreme Intensität, durchdringende bis dröhnend-heftige, ultrascharfe, geradezu brutale Parts, rohe vor Energie platzende Stücke, tolles Trance-Feeling, und dann wieder starker Song-Charakter. Der afrikanische und der Indie-Anteil schwanken jeweils enorm, ebenso die Relevanz der melodischen Seite (inklusive sehr schöner rotierender Melodiebögen). Weitere Highlights entwickeln eine atmosphärisch grandiose unglaublich faszinierende Kombination aus unheimlichen und anheimelnden Sounds, nennen wir es „Jungle-Avantgarde“, oder produzieren eine multi-afrikanisch wirkende polyrhythmische schwingende groovende melodisch feinst interkulturelle und ungeheuer packende Sogwirkung fantastisch. Multi-linguistisch gesungene, häufig in massivem Maße repetitive (was z.T. auch die Vocals betrifft), ständig überraschende, überaus vielfältige, mehrfach einfach phänomenale Musik ohne Vergleich, eine große dicke Empfehlung! Ein ausnehmend informatives dickes buntes 36-Seiten-Booklet rundet ab. (detlev von duhn)

Review

A supergroup comprising Deerhoof + Juana Molina + Kasai Allstars + Konono No.1 + Skeletons + Wildbirds & Peacedrums. It all started when the music of Konono No.1 and Kasai Allstars was first released in the US and Europe, in the later part of the '00s. With its blend of ritual music, traditional percussion, thumb pianos, electric guitars, and makeshift instruments made from junkyard scrap, their out-of-this-world sound now also known as Congotronics, a word coined to title the series in which their albums appeared on Crammed Discs - deeply struck the imagination of musicians and fans worldwide. Leading rock media enthused about this newly rediscovered brand of "primal rock", while an impressive string of avant-rock, electronic & hip hop artists (from Dirty Projectors, Andrew Bird, Animal Collective and Deerhoof to Beck, Björk, Wilco, Radiohead, Saul Williams, Questlove and many more) repeatedly quoted the Congotronics bands as major sources of inspiration.

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