Rezension
22er Vinyl-Reissue seiner live in Field Recordings aufgenommenen 2. LP von 2013.
Ich wußte nicht, daß der Gitarrist und Sänger aus dem Niger damals schon diesen partiell verzerrten elektrischen so unorthodox „rockenden“ (aber dabei auf traditionellen Rhythmen basierenden) Tuareg-Sound zelebriert hat, hier noch roher, unbehauener und irgendwie „unkontrollierter“ als heute, noch nicht so ausgefeilt, unter Verzicht auf Gesang und jede Art psychedelischen Inputs. Mit Drums und Klatschen, die Gitarre übernimmt zwischendurch schon mal die melodische Funktion (mit Substanz), transportiert ansonsten eine gehörige Portion Schärfe. In der Überzahl freilich (6 von 10 Stücken) befinden sich rein akustische Nummern, die Drums ersetzt von Klatschen und (meist bewußt simpler) Percussion, mit wunderbar melodischem auf seine Art eingängigem Gesang, im Klang natürlich deutlich näher an frühen Tinariwen etc. Einer der elektrischen Songs kommt ganz sanft, herrlich poetisch, weich die Gitarre, ohne jedes Schlagwerk (ein Bass begleitet zusätzlich), diesmal mit Gesang wunderschön! Der Sound ist nicht so gut wie heute (die Aussteuerung von Vocals und Percussion/das Klangbild v.a.), stört aber nicht weiter, schadet der Essenz der Musik in keiner Weise. (detlev von duhn)
Review
Repress! Tuareg rock from Niger's singer-songwriter Mdou Moctar. Tales of anguished love and broken hearts, plus some well known classics. Famous for his autotuned studio sessions popular on West African cellphones, here Mdou performs live. Recorded on location in Niger, electrifying, distorted and blown out guitar balances with sweet melodies of Saharan folk.
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